Nach der heftigen Kritik der CDU am mutmaßlichen Schweigen der größten Ratsfraktion in Northeimer – der SPD – äußert sich diese zunächst zur Kritik, nun aber ausführlich zur aktuellen Debatte rund um die Neugestaltung des Münsterplatzes.

SPD mit deutlichem Statement

Der SPD-Ortsverein Northeim und die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Northeim stehen weiterhin hinter der Neugestaltung des Münsterplatzes. Sowohl der Vorstand des SPD-Ortsvereins Northeim als auch die SPD-Ratsfraktion Northeim haben sich in ihren jüngsten Sitzungen einstimmig bzw. bei einer Gegenstimme für die bisherige Planung ausgesprochen. „Ein zeitgemäßer und zukunftsfähiger Veranstaltungs- und Verweilplatz in der Northeimer Innenstadt, im Herzen unserer Fußgängerzone, ist für uns weiterhin das Ziel“, betont SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzender Sebastian Penno.

Mehr oder weniger Bäume

„Leider bestehen immer noch falsche Informationen zu Neugestaltung des Münsterplatzes“, kommentiert der Vorsitzende des Innenstadtausschusses, René Leitner, besorgt. So höre man als Ratsmitglieder immer wieder, dass geplant sei, alle Bäume auf dem Münsterplatz ersatzlos zu fällen. Dies sei jedoch nicht der Fall und auch nie geplant gewesen. Vielmehr bleibe die große Kastanie auf der Platzmitte erhalten, während die den Münsterplatz begrenzenden Linden auch aufgrund von klimatischen Herausforderungen durch andere, besser geeignete Baumarten ersetzt werden sollen. Dadurch werde auch die Verweilqualität gesteigert, da die klebrigen Lindensekrete nicht mehr auf die Sitzmöglichkeiten tropfen würden. Insgesamt seien die Planungen unter klimatischen Gesichtspunkten bereits im Jahr 2022 angepasst worden und letztendlich umfasse ein neuer Münsterplatz sogar mehr Bäume als der aktuelle, so Leitner weiter.

Die Frage nach dem Klima

Auch das Argument der Flächenversiegelung, dass immer wieder genannt werde, sei nicht so erheblich, wie immer behauptet, so Hans-Jürgen Meusch, Mitglied im städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung, Klimaschutz und Mobilität. Die bisher begrünte Fläche werde zum einen jährlich für eine fünfstellige Summe neu eingesät, um die durch die verschiedenen Veranstaltungen erzeugten Kahlstellen zu beseitigen. Zum anderen befände sich mitnichten meterweise guter Boden unter der ohnehin schon geschotterten Rasenfläche, sondern nur eine dünne, künstlich aufgeschüttete Schicht, die sich auf den Fundamenten der früheren Münsterkirche bzw. des zugehörigen Friedhofs des ehemaligen Klosters befände. Die vorgesehene Entnahme der Quadersteine verleiht dem neu gestalteten Platz wesentlich mehr Raum und Tiefe für anstehende Veranstaltungen. „Diese Punkte und darüber hinaus die Klimatisierung durch die geplanten Wasserspiele in Kombination mit der neuen Bepflanzung miteinbeziehend, ergibt sich aus unserer Sicht ein anderes Bild“, erläutert Meusch.

Sieht das gut aus?

Natürlich sei auch der gestalterische Aspekt eine Größe, die man nicht außer Acht lassen dürfe, hebt Marek Wischnewski, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, hervor. Mit der Neugestaltung des Münsterplatzes erweitere man den Veranstaltungsbereich um den Bereich jenseits der begrenzenden Mauern sowie des westlichen Teils des Münsterplatzes. Eine Neugestaltung führe damit mittelbar auch zu privaten Investitionen, sei es in Gebäude oder in Veranstaltungen, bestehende wie zusätzliche. „Insofern begrüßen wir auch die deutliche Unterstützung der Standortgemeinschaft für die Neugestaltung des Münsterplatzes“, erklärt Wischnewski.

Unter der Haube

Da es sich bei der Neugestaltung des Münsterplatzes um eine Gesamtmaßnahme handele, seien auch die notwendigen Untergrundarbeiten der Stadtwerke Northeim und des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung bis auf Weiteres gestoppt, betont Runa Lichtel-Kohl, Mitglied des städtischen Betriebsausschusses Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung und des geschäftsführenden Vorstandes des SPD-Ortsvereins Northeim. Sollte sich ein möglicher Bürgerentscheid gegen die Neugestaltung des Münsterplatzes aussprechen, bedeute das, dass die Untergrundarbeiten dennoch erfolgen müssten, der Münsterplatz dennoch längere Zeit gesperrt bliebe und beispielsweise auch die bisherige Pflasterung herausgenommen und wieder gelegt werden müsste. „Allein dieser Aspekt zeigt, dass eine Neugestaltung des Münsterplatzes zielführend ist. Den vor allem die Pflasterung – natürlich in der Fußgängerzone insgesamt – ist ein Thema, das seit Langem ein Problem darstellt und im Sinne der Barrierefreiheit angegangen werden muss“, verdeutlicht Lichtel-Kohl.

SPD ist optimistisch

Die Northeimer SPD zeige sich aus all diesen Gründen optimistisch, dass sich die Mehrheit der Northeimerinnen und Northeimer für die Neugestaltung des Münsterplatzes aussprechen werde und damit für die positive Entwicklung Northeims stimmen werde. „Dafür werden wir uns als SPD in den nächsten Wochen und Monaten bis zu einem möglichen Bürgerentscheid einsetzen. Und ich bin mir sicher, dass dies auch die anderen demokratischen Parteien und Fraktionen in Northeim tun werden, wenn sie an einer zukunftsfähigen Gestaltung Northeims interessiert sind“, so SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzender Sebastian Penno. Denn dass der Münsterplatz umgestaltet werden solle, resultiere aus dem bereits im Jahr 2017 beschlossenen Integrierten Entwicklungskonzept „Innenstadt“ (IEK). „Und bislang hat sich der Northeimer Stadtrat, auch wahlperiodenübergreifend, für einen neuen und zukunftsgemäßen Münsterplatz bekannt“, betont Penno abschließend.

2 Kommentare

  1. […] Die CDU erwarte nun „klare Vorlagen für die Ratssitzung in der nächsten Woche, in denen die nunmehr zu erwartenden Kosten eindeutig benannt werden“, heißt es. Den Christdemokraten geht es dabei vor allem um den Kostendeckel für die Stadtkasse. Zuletzt betonte Bürgermeister Simon Hartmann, dass die darin definierten 2,4 Millionen Euro möglicherweise nicht mehr ausreichen, um die Sanierung umzusetzen – und hofft auf die politische Unterstützung der CDU. […]

  2. Verfolgt man aufmerksam was im Zusammenhang mit der dringend notwendig gewordenen Reaktion der Stadtväter auf die neue Situation in Handel und Wandel unserer Stadt bekommt man nicht das Gefühl, dass es da besser aussieht als bei den Bürgern. Aber geschehen muss etwas. Siechtum breitet sich mehr und mehr aus und Innenstadt und City-Center drohen aus zu sterben. Aber bei einer zeitgemäßen Neuorientierung der Innenstadt einen Fehler zu machen scheint sehr groß zu sein. Es ist aber immer noch besser einen möglichen Fehler zu korrigieren als nichts zutun und sich dem Innenstadtaussterben zu ergeben. Meiner Meinung nach sollten wir den kleinen Marktplatz zum dauerhaften Event-Platz herrichten und damit erreichen, dass wir den Münsterplatz nur einmal neu gestalten müssen. Aber dafür richtig gut und attraktiv. Dann traut man sich diesen auch atraktiv als Schuckstück (Oase) zu gestalten. ( die Else als Rinnsal durch die Fußgängerzone, um den „Mauerfreinen“ Münsterplatz herum und als Kaskade bis vor die Stadthalle. Die plätschernde Brunnenecke zum Verweilen gestalten) Die Pflasterung muss zweifarbig und einheitlich der Boden der Innenstadt sein. (immer im Hinterkopf-der Mühlenanger ist für etwas größere Veranstaltungen ja auch noch da)

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