Mit Konzerten von Rea Garvey und Johannes Oerding, einem Rock-Festival und einem Muscial soll in diesem Jahr die Wiederbelebung der Waldbühne in Northeim starten. Für große Aufmerksamkeit sorgen dabei insbesondere die Konzerte der beiden Erstgenannten – organisiert von der Eventschagentur Living Concerts aus Hannover. Deren Geschäftsführer Dirk Sadlon und Bürgermeister Simon Hartmann haben nun eine symbolische Absichtserklärung unterzeichnet, um langfristig die Bühne zu bespielen. Von den Auftritten der Megastars vor bis zu 7.000 Zuschauern erhoffen sich die Verantwortlichen eine Blaupause für kommende Veranstaltungen. Eine überraschende Rolle übernimmt dabei auch der neue Leiter des Freigeist-Hotels nebenan, erklärt Hoteldirektor Jakob Schauß im Video-Interview.

Die Nachricht schlug 2019 ein wie eine Bombe, als klar wurde, dass der Musiker Johannes Oerding ein Jahr später auf der Northeimer Waldbühne auftreten wird. Die Northeimer Waldbühne? Waldbühne? Bis dahin ragten dort nur Grashalme und Unkraut in den Himmel, nicht aber die Hände feiernder Konzertbesucher. Das ist zwar auch 2022 nicht anders, doch in diesem Jahr soll das Konzert tatsächlich stattfinden. Zwei Tage später – am 26. Juni – spielt Rea Garvey. Beide Konzerte sind entweder ausverkauft (Oerding) oder kurz davor (Garvey), sagt Dirk Sadlon, Geschäftsführer der Agentur Living Concerts.

Was die Waldbühne kann

Am Dienstag hat er gemeinsam mit Northeims Bürgermeister Simon Hartmann an der Waldbühne eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Agentur plant, in Zukunft regelmäßig große Stars nach Northeim zu holen und Open-Air-Konzerte anzubieten. Zunächst hieß es, fünf Konzerte im Jahr seien drin. „Die Zahl ist nicht in Stein gemeißelt“, stellt Sadlon aber klar. Es sei viel mehr ein Richtwert für das, was die Verantwortlichen grundsätzlich für möglich halten. „Wenn es sechs sind, wollen wir uns nicht beschweren. Wenn es nur drei sind, auch nicht. Fünf, denken wir, kann die Waldbühne und kann Northeim leisten.“ 2022 sind es erstmal zwei. „Dabei bleibt es auch“, betont Sadlon.

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Fünf könnten es aber schon 2023 sein. Wer kommt, verrät der Agenturchef aber noch nicht. „Auf jeden Fall große Namen“, sagt er. Ertmal gilt es für alle Beteiligte, aus den beiden Events 2022 zu lernen. Für Bürgermeister Simon Hartmann ist es der Auftakt für eine „reale Chance, die Waldbühne wiederzubeleben“. Das mehr als 100 Jahre alte Open-Air-Amphietheater mitten im Wieterwald war schon beim Amtsantritt des Bürgermeisters 2016 großes Thema, sogar „eines der Hauptthemen, mit denen ich in das Amt gestartet bin“, so Hartmann. Vor allem aber auch „ein mega emotionales Thema“. Auch deshalb, weil es laut Hartmann „immer wieder“ Versuche gegeben habe, „etwas zu initiieren“.

Wer davon profitieren soll

Ziel soll es nach wie vor sein, mit der Waldbühne und den Events dort die Stadt, die Wirtschaft und die Touristik miteinander zu vernetzen. Einen wichtigen Part übernimmt dabei auch das Freigeist-Hotel in direkter Nachbarschaft. In der öffentlichen Wahrnehmung wurde den verantwortlichen dort immer wieder vorgeworfen, Veranstaltungen auf der Waldbühne zu blockieren – zum Schutz der eigenen Gäste. Dass das nicht stimmt, wurde jetzt aber noch einmal deutlich. Im Gegenteil!

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Seit Anfang des Jahres ist Jakob Schauß neuer Geschäftsführer des Waldhotels – und freut sich auf die Events. „Uns ist vor allem eine transparente Kommunikation wichtig, damit auch wir planen können“, sagt Schauß. Die gebe es, auch dank der „professionellen Partner“. Darüber hinaus bietet der Hoteldirektor seine Unterstützung an, zum Beispiel bei der Unterbringung von Gästen oder dem Bereitstellen von Parkflächen beim Aufbau. „Für uns war es immer ein Anliegen, das wir das in Zusammenarbeit gemeinsam über die Bühne bringen und voneinander profitieren.“

Waldbühne bespielbar machen

Agenturchef Sadlon wollte ursprünglich schon 2008 Konzerte auf die Waldbühne bringen. Nachdem das Vorhaben aber aus verschiedenen Gründen in der Schublade verschwand, kam es 2018 erneut zum Kontakt ins Northeimer Rathaus. „Wir suchen immer Spielorte, die etwas besonderes haben.“ Und genau das hat er in der Waldbühne offenbar gefunden. Er ist aber auch vorsichtig, will die Waldbühne zu Anfang „bespielbar“ machen. „Wir müssen uns erst herantasten, schauen; was ist der Bedarf?“

Gemeinsam mit der Stadt wird zum Beispiel gerade ein Sicherheitskonzept entwickelt, auch für den Transport und Park-and-Ride gibt es Ideen, die gemeinsam mit den ersten Konzerten verwirklicht werden sollen. Dass das nicht so einfach ist, weiß vor allem Marieluise Radleff. Sie ist bei der Stadt zuständig für die Stadthalle und die Waldbühne. „Es ist schnell gesagt: Man bespielt die Waldbühne. Aber wenn man sich damit beschäftigt, merkt man schnell, es ist nicht so einfach.“

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Was auf Northeim zukommt

Wichtig sei deshalb ein verlässlicher Partner, so Radleff. „Wir erhoffen uns von den ersten Veranstaltungen eine Art Blaupause. Damit wir wissen, was auf uns zukommt und die Northeimer wissen, was auf sie zukommt.“ Die Stadt selbst wird laut Radleff und Hartmann als Vermieter auftreten und die Waldbühne funktionsfähig übergeben. Um die Technik und die Künstler kümmern sich Dirk Sadlon und sein Team. Für 2023 verspricht er „etwas Großes“, wird aber nicht konkret. Bleibt also abzuwarten, wie sich Johannes Oerding und Rea Garvey im Juni in Northeim schlagen – und wie Northeim das hinbekommt.

 

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