Die Menschen in Lindau wollen mit aller Macht verhindern, dass die Filiale der Kreis-Sparkasse Northeim in ihrem Ort geschlossen bleibt. Die KSN hatte angekündigt, das Filialnetz zu „optimieren“, und kleinere Häuser im Kreis Northeim zu schließen. Nach einer Protestaktion vor der Hauptfiliale in Northeim und einer Resolution des Ortsrates, demonstrierten nun rund 150 Lindauer vor „ihrer“ Filiale.

Widerstand ist kein Märchen

Für Lindaus Ortsbürgermeister Rainer Schmidt sei dies „eine eindrucksvolle Demonstration der Unzufriedenheit und Wut über die willkürliche Schließung“ gewesen. Das es gegen diese Schießung keinen Widerstand gebe, nannte er ein „Märchen“.  Die Protesttierenden riefen die Verantwortlichen der KSN auf, die Schließung der Filiale und der Automaten „unverzüglich zurückzunehmen“. Wie auch Bürgermeister Uwe Ahrens vor wenigen Wochen vor der Hauptfiliale, wirft Schmitt der KSN Gewinnabsichten vor. „Solch ein Protest, quer durch alle Altersschichten muss auch die Politik als Auftrag ansehen sich für die Wiedereröffnung der öffentlich-rechtlichen Kreissparkasse in Lindau einzusetzen“, so Schmitt.

Schließung vieler Filialen

Zur Erinnerung: Nach zwei Überfällen auf KSN-Häuser in Sudheim und Höckelheim hatte sich die Sparkasse dazu entschieden, kleinere Filialen vorübergehend aus Sicherheitsgründen zu schließen. Anfang April teilte der Vorstand mit, die Außenstellen in Düderode, Höckelheim, Kalefeld, Lindau, Sebexen, Sudheim und Volpriehausen gar nicht mehr zu eröffnet. Begründet wurde die Entscheidung mit der Optimierung des Filialnetzes. In Zukunft wolle die KSN kosten sparen und in andere Serviceleistungen investieren. Unter anderem gab der KSN-Vorstand an, dass zu wenige Menschen die Filialen auch tatsächlich besuchen.

Bürgermeister drohen mit weiteren Protesten

Bürgermeister Uwe Ahrens verweist in seinem Protest erneut auf die regionalpolitische Ausstattung eines Grundzentrums wie des Flecken Lindau mit einem adäquaten Dienstleistungsangebot der Sparkasse „Wer, wenn nicht die Sparkasse als öffentlich-rechtliches Institut in der Trägerschaft des Landkreises, sollte denn diesen Anspruch sonst zu allererst erfüllen?“ Auch deshalb drohen Schmidt und Ahrens damit, die Proteste so lang aufrechtzuerhalten, „bis die KSN ihre Entscheidung zur Schließung der Filiale Lindau wieder zurücknimmt.“

Dialog suchen

Die Kreis-Sparkasse Northeim selbst will weiterhin den Dialog suchen und wirbt für alternative Angebote, zum Beispiel einem Bargeld-Bringdienst. Am Rande der Verleihung des Ehrenamtspreises der KSN beklagte die Vorstandsvorsitzende Ute Assmann jedoch den Umstand, dass aktuell vor allem „über uns statt mit uns gesprochen“ werde. Assmann betont, jederzeit offen mit allen Stellen und vor allem den Bürgermeistern gesprochen zu haben. Auch der Kreisausschuss war und ist informiert und hat die Entscheidung bestätigt. „Dort, wo wir eingeladen sind zum Dialog, nutzen wir das auch.“

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