Die vergangenen Tage stellten die Winterdienste und Rettungskräfte in der Region vor große Aufgaben. Die einen kamen mit dem Räumen kaum hinterher, die anderen retteten, was zu retten war. In Einbeck hat die SPD diesen Zustand ebenfalls festgestellt, den vielen Helfern gedankt und will nun den Winterdienst auf den Prüfstand stellen. Ein Vorschlag: Feuerwehrfahrzeuge sollen mit Schneepflug und Salzstreuern ausgerüstet werden.

Heftiger Winter im Landkreis Northeim

Der Winterdienst ist Aufgabe der jeweiligen Kommunen, also Stadt und Landkreis. In Northeim zum Beispiel sind das die Technischen Dienste. Hier waren gut 40 Mitarbeitende in stundenlangen Dauereinsätzen unterwegs. Auch in Einbeck kümmert sich der Bauhof um freie Straßen und Wege. Eine Arbeit, für die sich auch die SPD-Fraktion der Bierstadt bedankt – übt aber auch Kritik.

Da wäre zum einen die Stadtverwaltung, von der die Sozialdemokraten fordern, die Prioritätenlisten des Winterdienstes öffentlich transparent zu kommunizieren und „sich hinter die Einsatzkräfte zu stellen“.

Da wäre die „Sorge“, die eine „erschwerte Erreichbarkeit des Einbecker Bürgerspitals“ betrifft, von der Einwohner berichtet hätten. „Auch wenn sich das Krankenhaus in privater Trägerschaft befindet und damit die Stadt materiell nicht zuständig ist appellieren wir an die Verwaltung gemeinsam mit dem Krankenhausbetreiber unverzüglich Abhilfe zu schaffen und darüber hinaus für die Zukunft eine Lösung zu finden“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Hojnatzki in der Pressemitteilung.

Feuerwehr soll Schieben und Streuen

Im Finanzausschuss will sich die SPD-Fraktion jetzt für eine bessere Ausstattung des Einbecker Winterdienstes starkmachen. Gleichzeitig spielt sie mit dem Gedanken, weitere Unterstützung einzufordern: „So soll das für die Feuerwehr zu beschaffene Wechselladerfahrzeug mit einem Räumschild ausgestattet werden. Ebenso sollte bei der Beschaffung des Fahrzeuges ein für den Winterdienst geeignetes Fahrgestell gewählt werden. Ferner sollte dazu ein Abrollbehälter „Streugut“ beschafft werden“, heißt es in der Mitteilung.

Bei den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr in Einbeck kommt der Vorschlag allerdings gar nicht gut an. Auch sie hatten – wie die Feuerwehren und das ebenfalls ehrenamtliche Technische Hilfswerk im Landkreis Northeim – durch zahlreiche Einsätze alle Hände voll zu tun. Kreisbrandmeister Marko de Klein antwortet auf die Frage, ob es sinnvoll sei, die Feuerwehr im Winterdienst einzusetzen, knapp und deutlich: „Nein!“

Ausführlicher beschreibt es Einbecks Bürgermeisterin Sabine Michalek als kommunaler Träger der Einbecker Wehr. „Die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr sind geregelt im Niedersächsischen Brandschutzgesetzt. Schneeschieben gehört nicht dazu“, sagt die Christdemokratin. „Wir dürfen nicht vergessen, dass das ehrenamtliche Kräfte sind, die auch so schon genug zu tun haben.“ Auch ein solches Fahrzeug könnten die Einsatzkräfte während einer Notlage nur schwerlich entbehren. Sie hält den Vorschlag so für nicht sinnvoll. „Wir können nur abwarten, was dazu im nächsten Finanzausschuss kommt.“

Foto: Kreisfeuerwehr Northeim

UPDATE

Im Facebook-Post zu diesem Artikel melden sich die Verantwortlichen von der Einbecker SPD erneut zu Wort.

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Dabei machen sie noch einmal klar, dass ein solchen Fahrzeug nur in absoluten Notsituationen zum Einsatz kommen soll. Viele Kommentatoren – darunter auch Feuerwehrleute – zweifeln dies in der Praxis aber an.

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