So richtig gut durchblickt offenbar niemand, was genau während der aktuellen Lockdownphase geöffnet hat, und was nicht. Immerhin versprechen Modellkommunen einheitliche Lösungen – doch nicht alle Unternehmen profitieren davon. Vor allem in der Northeimer Innenstadt sucht und findet jedes Geschäft eine für sich gerade gültige Lösung. Während bei den einen nur mit Termin Eintritt gewährt wird, können und dürfen andere ganz regulär öffnen. Dieser Artikel ist ein Versuch, Übersicht zu schaffen – und soll mit der Zeit wachsen.

Einzelhandel

Noch ist Northeim keine Modellkommune. Dann wäre es zu Beispiel sehr bald möglich, mit einem negativen und tagesaktuellen Corona-Testergebnis Geschäfte zu betreten oder die Gastronomie zu besuchen. Einbeck bereitet sich derzeit noch darauf vor und steht in den Startlöchern, die Rhumestadt aber hofft auf die zweite Runde. Bis dahin muss es auch irgendwie so gehen. Und das „irgendwie so“ ist vor allem für Geschäfte des allgemeinen Bedarf und Lebensmittel nützlich. Die Vinothek in der Mühlenstraße ist ein solches Geschäft, das regulär öffnen und Kunden begrüßen darf. Ganz ohne Listen, ohne Nachverfolgung oder größere Beschränkungen. „Wir gelten offiziell als Lebensmittel“, sagt Vinothek-Chef Bernd Hahne. Onlineshop und Abholservice bietet er trotzdem an. Passend zur Situation hat er einen eigenen Wein kreiert. Die Vinothek öffnet derzeit montags bis mittwochs von 10 bis 16 Uhr. Donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr.

Zum Jahreswechsel gab es bei Axel Francke (r.) und Bernd Hahne Waren nur über die Theke. Inzwischen dürfen beide wieder öffnen, aber zu unterschiedlichen Bedingungen.

Direkt nebenan bei Francke sieht es schon wieder anders aus. Bis vor kurzen war es nur möglich, online Waren zu bestellen und sie mit Termin abzuholen. Inzwischen steht am Eingang ein Empfang, ähnlich wie in einem noblen Restaurant. Dort darf der Kunde kurz warten, bis die Kontaktdaten und die Uhrzeit notiert sind und darf anschließend nach Herzenslust stöbern und Shoppen. Auch hier achten die Mitarbeitenden auf die korrekte Mund-Nase-Bedeckung und den Mindestabstand. Auch hier gibt es weiterhin die Möglichkeit, Waren online zu bestellen und später abzuholen. Nur die Öffnungszeiten haben sich geändert. Montags bis freitags ist Francke von 10 bis 16 Uhr im Laden. Samstags von 10 bis 14 Uhr.

Gastronomie

Unverändert bleibt es allerdings bei der Gastronomie. Hier ist es nach wie vor nur möglich, Speisen und Getränke zu bestellen und sie dann abzuholen oder liefern zu lassen. Viele haben sich diesem Umstand bereits angepasst und die Küchen wieder angefeuert. Nicht alle liefern, aber fast alle bieten die Möglichkeit an, frisches Essen abzuholen. Eine kleine Übersicht findest du bei unseren Speisekarten und in dieser Übersicht des Northeimer Stadtmarketings.

Zwischenlösungen finden wiederum Cafés und Bäckereien. Die dürfen weiterhin Waren auch über die Theke verkaufen, müssen aber auf Mindestabstände achten und die Personenzahl im Geschäft reduzieren. Zudem ist es nicht erlaubt, Gelegenheiten zum Verweilen zu schaffen. Darunter leiden vor allem Läden wie Mein Lieblingsplatz. „Das ist ja eigentlich unsere Kernkompetenz“, sagt Chef Holm Fröchtenicht. Im Rahmen der Modellkommune macht ihm die Außengastronomie Hoffnung. Sollte Northeim aber in der zweiten Runde dabei sein, will er sich noch nicht festlege, ob er mitmacht.

Holm Fröchtenicht vom Café Mein Lieblingsplatz vermisst seine Gäste. Zum ersten Geburtstag im März hatte er deshalb vor seinem Laden still protestiert.

In der Alten Wache direkt am Marktplatz in Northeim ist inzwischen ein zentrales Corona-Testzentrum eingerichtet worden. Laut Stadtverwaltung sei dieses ein wesentlicher Baustein für die Bewerbung als Modellkommune, soll aber auch unabhängig der Teilnahme weiterhin vom ASB betrieben werden. Termine können bisher allerdings nur online gebucht werden. 

Eine Gesamtübersicht aller Händler, die jetzt seit etwa vier Wochen unter besonderen Hygienemaßnahmen geöffnet haben, liefert erneut das Northeimer Stadtmarketing. Dort gibt es übrigens auch nach wie vor Stadtgutscheine zu kaufen.

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