Unter anderem mit einem Ideen-Workshop möchte die Stadt Northeim die Zukunft des Mühlenangers klären. Etwa 30 interessiere Bürger waren auf öffentlich Einladung gekommen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Die Ergebnisse sollen dann in die weiteren Planungen einfließen, verspricht Bürgermeister Simon Hartmann.
Warum?
Der Mühlenanger ist der größte freie Platz in Northeim. Genutzt wird er vor allem für Großveranstaltungen wie Rummel oder Zirkus. Auch Veranstaltungen wie der Tag der Retterinnen im vergangenen Jahr oder Flohmärkte finden dort statt. Dies allerdings in abnehmender Häufigkeit, sodass in der Stadtverwaltung aktiv über die Zukunft des Platzes nachgedacht wird. Nach einem Vorstoß im vergangenen Jahr, dort die Stadtwerke bauen zu lassen und Wohnraum zu errichten, wurde dieser nach Druck aus der Öffentlichkeit wieder zurückgezogen. Trotzdem stellen sich die Fragen: Braucht Northeim einen solchen Platz, und wenn ja, wie wird er genutzt. Und wenn nein: wie wird er dann genutzt?
Darum
Die Öffentliche Diskussion hat auch gezeigt, dass viele Menschen eine Meinung und eigene Ideen dazu haben. Auch deshalb kam die Idee für einen solchen Arbeitskreis auf, um genau diese Impulse zu Bündeln. Wer sich also bewogen fühlte, an diesem Prozess teilnehmen zu wollen, der kam an diesem Samstag an den Mühlenanger. Am Ende waren es rund 30.
Dabei hatte sich bereits früh die Kernfrage herausgestellt. Nämlich wie die Tatsache zu bewerten ist, dass der Platz die meiste Zeit im Jahr ungenutzt und leer im Zentrum der Stadt herumliegt. Die einen wünschen sich, den Platz in Zukunft grundsätzlich anders zu benutzen. Dazu soll ein Großteil der Fläche zur Bebauung freigegeben werden, zum Beispiel für Wohnraum.
Die Alternative Position sieht vor, den Platz in seiner Fläche zu behalten und die Zeit, die er leer steht, mit weiteren Veranstaltungen und variablen Nutzungsideen zu füllen.
Die Einladung der Stadtverwaltung zu diesem Workshop ist vor allem eine Reaktion auf die Kritik gewesen, die Entscheidung über die Zukunft des Mühlenangers würde hinter verschlossener Tür stattfinden. Tatsächlich hatten einige Anträge und Entscheidungsvorlagen nicht nur politisch irritiert und diesem Verdacht einen gesunden Nährboden verpasst. Stand jetzt, betont Bürgermeister Hartmann, stehen allerdings keine Entscheidungen aus – die Anträge wurden zurückgezogen. Die Zukunft des Mühlenangers ist ein weißes Blatt Papier.
Der Workshop
Nach einer Begehung des Platzes mit etwa 30 Teilnehmern, fanden diese sich in Gruppen ein um zu den oben genannten Fragen Argumente zu sammeln. Dabei gab es ziemlich klare Positionen unter den Beteiligten, deren Motivation zur Teilnahme ganz unterschiedlich waren. Viele hatten eigene Ideen, andere wollten nur mitmischen, waren neugierig oder hinterfragten gar die gesamte Veranstaltung. Immerhin gab es zum Mittagessen noch eine leckere Suppe zur Stärkung.
Drei Stunden haben sich die Teilnehmer Zeit genommen, die Ergebnisse will Bürgermeister Hartmann nun mit ins Rathaus nehmen und bei einer kommenden, ebenfalls öffentlichen Veranstaltung präsentieren und zur weiteren Diskussion bringen.