Ihren Weg zum Einsatzort legen sie durchaus mal mit einem Hubschrauber zurück, ihre Kompetenz wird in ganz Südniedersachsen und darüber hinaus geschätzt: Die Taucher der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4 feiern in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag, am Samstag auf dem Münsterplatz in Northeim.

Feier am Münster

Die umfangreiche und hochkomplexe Arbeit der Feuerwehrtaucher können Interessierte am Samstag, 10. September, hautnah erleben. Dann stellen sich die Taucher auf dem Northeimer Münsterplatz vor. Mittels eines Tauchcontainers können Zuschauer die Arbeit unter Wasser hautnah beobachten. Dazu gibt es viele Informationen zur Arbeit, Ausbildung und auch möglichen Mitgliedschaft in der Einheit. Alle Interessierten sind zum Aktionstag eingeladen. Beginn dieser Ausstellung der besonderen Art ist um 9 Uhr.

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War mal DLRG

Die Taucher der landläufig Umweltfeuerwehr genannten Kreiseinheit ist älter als die Feuerwehrbereitschaft 4 selbst. Die Tauchgruppe, die heute als Wasserrettungszug im Einsatz ist, wurde am 23. Juli 1972 gegründet. An ihrer Spitze steht Zugführer Stefan Junge. Hervorgegangen ist die Einheit aus der damaligen Northeimer Ortsgruppe der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Innerhalb des vergangenen halben Jahrhunderts hat sich die Einheit, die neben den Feuerwehrtauchern aus Hameln die einzige Rettungstauchgruppe der Feuerwehr in Südniedersachsen ist, einen Namen gemacht. Unzählige Einsätze haben die aktuell rund 30 Mitglieder seit der Gründung absolviert. Darunter haben die Ehrenamtlichen Fahrzeuge, Tresore und auch Waffen im Auftrag der Polizei geborgen. Zudem mussten Dutzende Personen gerettet werden. 

Die Geschichte der Taucher

Wer als Feuerwehrtaucher Mitglied der Kreisfeuerwehr, einer Einheit des Landkreises Northeim, sein möchte, muss eine umfangreiche Ausbildung absolvieren. Feuerwehrtaucher müssen mindestens 18 Jahre alt sein, die grundlegende Truppmannausbildung Teil 1 der Feuerwehr abgeschlossen haben und das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber besitzen. Die anschließende Ausbildung umfasst unter anderem mindestens 40 Stunden für theoretische Kenntnisse sowie 50 Tauchgänge. In drei praktischen Prüfungen wird unter anderem das Retten von Personen, die Zusammenarbeit von Feuerwehrtaucher und Signalmann an der Leine, Erste Hilfe und das Erkunden unter Wasser auf die Probe gestellt. „Die Ausbildung unserer Feuerwehrtaucher ist anspruchsvoll und fordert unseren Einsatzkräften nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale Gesundheit ab“, betont Zugführer Stefan Junge. Die Taucher arbeiten bei Tauchunfällen unter hohem Zeitdruck. Zudem stellt das Bergen von Personen, die im Wasser ertrunken sind, eine besondere Herausforderung dar. „Gewöhnen kann man sich an solche Einsätze nie, aber man wird abgebrühter“, berichtet Junge. Viele der Mitglieder des ersten Zuges der Feuerwehrbereitschaft 4 sind seit etlichen Jahren aktiv mit dabei. „Wir haben ein Team, in dem wir uns voll und ganz aufeinander verlassen können. Das ist für diese Arbeit unverzichtbar“, so Junge.

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Menschenleben gerettet

Trotz vieler Unglücksfälle konnten die Taucher zahlreiche Personen retten. „Das bleibt uns natürlich besonders positiv in Erinnerung.“ Dazu gab es auch zahlreiche kuriose Einsätze, zuletzt in Hardegsen, wo im April eine ertrunkene Person in einer Zisterne vermutet wurde. Letztlich handelte es sich um eine 20 Jahre alte Schaufensterpuppe. Immer wieder kam es zudem vor, dass die Taucher mit dem Rettungshubschrauber von der Northeimer Von-Menzel-Straße aus zu ihrem Einsatzort gemeinsam mit einem Notarzt ausgeflogen wurden. „Das sind trotz aller Dramatik besondere Momente unserer Arbeit“, resümmiert Stefan Junge.

Dank der Landrätin

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel freut sich über das jahrzehntelange Engagement, das weit über die Region hinaus geschätzt wird. „Wenn Sie zum Einsatz kommen, sind Zeitdruck, Ungewissheit und häufig auch dunkle Gewässer Ihr Begleiter. Ihren Mut und ihr Engagement, die hochkomplexe Ausbildung und das hohe Einsatzaufkommen zu meistern, verdient höchste Anerkennung. Ich danke Ihnen im Namen des Kreistages und der Verwaltung, aber auch stellvertretend für alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Northeim dafür, dass Sie sich dieser Herausforderung stellen und unsere Gewässer in der Region sicherer machen.“

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