Wie angekündigt setzten am Montagmorgen vereiste Straßen und Wege vor allem den Autofahrern, Pendlern und Fußgängern zu. Bis zum Mittag blieben viele Menschen zu Hause. Wer es trotzdem versuchte, hatte große Chancen, in diesem Artikel aufzutauchen.

Polizei im Dauereinsatz

Denn laut Northeimer Polizei mussten die Beamten bis zum Mittag 52-mal zu einem Einsatz raus, bei dem das Glatteis Schuld gewesen ist. Meistens waren es Blechschäden, zweimal verletzten sich Personen leicht, einmal schwer. Deshalb warnt die Polizei und fordert Verkehrsteilnehmer auf, „die Geschwindigkeit zu reduzieren und den Abstand auf andere Fahrzeuge zu vergrößern, um auf plötzliche Ereignisse reagieren zu können“. Geholfen hat wohl auch, dass der Landkreis Northeim für Montag an allen Schulen den Unterricht hat ausfallen lassen.

Lage in der Notaufnahme

Auch in der Notaufnahme der Northeimer Helios-Klinik hatten die Mediziner alle Hände voll zu tun. Mit Platzwunden, Armfrakturen oder umgeknickten Füßen nach Stürzen auf spiegelglatten Gehwegen und Straßen mussten etwa 40 Menschen behandelt werden, sagt Sprecher Martin Wilmsmeyer. „Zwei ausgekugelte Schultern waren die schwersten Fälle.“

Wasserrohre platzen

Für die Feuerwehren im Landkreis Northeim war der Wochenstart mit Blick auf die Glatteissituation ruhig. „Für die Brandschützer sind die seit Tagen tiefen Temperaturen ein viel größeres Problem“, sagt Kreisfeuerwehr-Sprecher Konstantin Mennecke. Mehrfach seien seit der Vorwoche Wasserleitungen geplatzt und Keller zu Teilen mit Wasser vollgelaufen. „Von gleicher Problematik berichten uns vereinzelt auch städtische Wasserversorger“, so Menecke

Dauerklingeln in der Rettungsleitstelle

Für den Rettungsdienst war der Montagmorgen hingegen „eine echte Herausforderung“, so Mennecke weiter. Demnach kamen allein in der Rettungsleitstelle in Northeim rund 100 Einsätze auf den Tisch. Denn neben zahlreichen Stürzen infolge der Glätte, betont Mennecke, blieb auch das Tagesgeschäft nicht aus. „Alle sogenannten Schnell-Einsatz-Gruppen der Rettungsdienste aus dem Landkreis waren mit im Einsatz und haben bei widrigen Wetterbedingungen schnellstmöglich Hilfe geleistet“.

Warnungen ernst nehmen

„In diesem Zusammenhang appellieren wir an die Bürgerinnen und Bürger, die Wetterlage immer im Blick zu haben und Warnmeldungen über die offiziellen Kanäle in den sozialen Medien oder wie gestern auch über die Warn-Apps ernst zu nehmen“, sagt Mennecke. Autofahrten sollten deshalb bei Glatteis ebenso vermieden werden wie spiegelglatte Fußwege und Einfahrten. „Nicht nur im Sinne der eigenen Sicherheit, sondern auch, um die Rettungskräfte bei solchen Extremwetterlagen zu entlasten“.

Inzwischen habe sich die Lage aber beruhigt, das Tauwetter beseitigt auch die letzten Eisflächen von Straßen und Gehwegen in Northeim.

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