Bis 2030 will die Thimm Gruppe ihren Umsatz verdoppeln, sagt Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung. Damit das gelingt, wird nun kräftig umgebaut und ein neuer Fokus definiert. Im ersten Schritt werde die Industriesparte mit einem Umsatz von 187 Millionen Euro jährlich nach Japan verkauft. Betroffen sind mehr als 1.000 Mitarbeitende an acht Standorten. Gleichzeitig sollen gut 400 Millionen Euro in die Modernisierung der restlichen Standorte investiert werden. Vor allem aber will das Northeimer Unternehmen an einem Markt ganz deutlich positionieren – und wachsen.

Laut einer Mitteilung des Northeimer Familienunternehmens wolle man sich „in den nächsten Jahren konsequent auf die Konsumgüterindustrie “ aus ausrichten. Hier erwartet der Spezialist für Verpackungstechnik den größten Wachstum. Dorthin sollen in den kommenden fünf Jahren deshalb bis zu 400 Millionen Euro „in Automatisierung, Digitalisierung, Modernisierung und den Ausbau aller Standorte“ investiert werden. Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung Thimm Gruppe: „Die geplanten Investitionen und unsere Kompetenz im Konsumgüterbereich machen uns auch zukünftig zu dem führenden Lösungsanbieter für Verpackung und Distribution von Waren.“

Packaging Systems verkauft

Damit das gelingt, verabschiedet sich Thimm vom Industriezweig. Im Rahmen dieser „langfristigen Strategieweiterentwicklung“ verkauft das Unternehmen mit Thimm Packaging Systems den Industriegüterbereich an die weltweit agierende japanische Rengo Gruppe. Das Unternehmen hat selbst mehr als 100 Standorten in Nordamerika, Europa und Asien und ist damit der größte Verpackungslieferant Japans.

Über den Käufer

In Deutschland gehört die Tricor Packaging & Logistics AG mit Hauptsitz in Bad Wörrishofen zum Rengo-Netzwerk. Tricor ist langjähriger Kooperationspartner von Thimm. Der Schritt wird mit damit begründet, dass sich die „Marktanforderungen rasant verändert“ habe, „speziell im Automobilsektor“. Es sei notwendig, sich nun zu verändern. „Wir sehen in Bezug auf eine weltweite Expansion für unsere Thimm Packaging Systems deshalb gemeinsam mit dem Industriegüterspezialisten Tricor die besten Perspektiven für das Unternehmen und die Mitarbeitenden. Das passt perfekt zusammen“, sagt Mathias Schliep. Thimm und Tricor sind seit vielen Jahren als Unternehmen partnerschaftlich verbunden.

Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung Thimm Gruppe.

Was verkauft wurde

Zur Höhe des Verkaufspreises wurde Stillschweigen vereinbart. Zudem steht die Genehmigung durch das Bundeskartellamt noch aus, wird aber in den kommenden Wochen erwaret. Der bisherige Industriegüterbereich der Thimm Gruppe gehörte seit 1993 zum Familienunternehmen und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 187 Millionen Euro (27 Prozent). Thimm Packaging Systems beschäftigt 1.075 Mitarbeitende an acht Standorten in Deutschland (7) und Tschechien (1).

Was mit dem Geld passiert

Der Erlös aus dem Verakuf soll mit in die Investitionen fließen, sagt Geschäftsführer Schliep. „Mit dem Verkauf fließen uns weitere Mittel zu, die eine neue, unabhängige Finanzierungsstrategie für den ehrgeizigen Ausbau des Konsumgütergeschäftes ermöglichen. Bis zum Jahr 2030 planen wir, unseren Umsatz zu verdoppeln.“

Die anstehenden Investitionen sollen alle Standorte betreffenDas betrifft alle Standorte der Thimm Gruppe. Auch die Kapazitäten im Bereich Digitaldruck sollen deutlich erweitert werden. „Alles zusammen zahlt auf den steigenden Bedarf an nachhaltigen Verpackungslösungen ein und unterstützt unseren strategischen Weg, Ressourcen verantwortungsbewusst in Kreisläufen einzusetzen“, so Schliep in der Mitteilung.

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