Im Februar 2023 wurde die hölzerne Rhumebrücke am Brunkelskamp gesperrt. Sie sei einsturzgefährdet. Vier Tage lang widerstand sie nun rekordartigem Hochwasser, schwimmenden Bäumen und Strömung. Wie kann das sein?
Hochwasser in Northeim
Die Überraschung war groß, als die Stadtverwaltung die Holzbrücke am Brunkelskamp sperrte. Die Konstruktion sei nicht mehr tragfähig. Erst in der Bevölkerung, dann auch in der Ratspolitik war die Entrüstung darüber groß. Zwischen den Zeilen entbrannte ein Streit über den Doppelhaushalt, am Ende setzte sich die Politik durch. Eine neue Brücke aus Aluminium soll gebaut werden. Das ist allerdings bis heute nicht geschehen. Seit dem ist die Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer gesperrt. Weil sie einsturzgefährdet ist, wohlgemerkt.
Brücke hält
Umso überraschter beobachteten Passanten das offenbar marode und einsturzgefährdete Bauwerk über die Feiertage. Ohne einzureißen, trotzte das Bauwerk dem höchsten Pegelstand, der an der Rhume an dieser Stelle jemals gemessen wurde. Strömung und angeschwemmte Baumstämme konnte der Holzbrücke nichts ausmachen. Nur Fußgänger und Fahrradfahrer – das wäre zu viel gewesen. Auch im neuen Jahr steht die Brücke noch. Dabei hätte sie eigentlich schon Mitte Dezember abgerissen werden sollen.
Neue Brücke erst im April
Nachgefragt bei der Stadt, betont das Rathaus nach wie vor die Entscheidung eines externen Gutachters. Dieser habe im „Rahmen der turnusmäßigen Brückenuntersuchungen empfohlen“, dass „die Brunkelskamp-Brücke ersetzt werden muss, da sie nicht mehr saniert werden kann“. Weil die neue Brücke erst in der 14. Kalenderwoche – also Anfang April – geliefert werden könne, habe sich auch der Abriss verzögert.
Rhume nicht nähern
Bis dahin bleibt die Holzbrücke gesperrt. Allerdings empfiehlt die Stadt aktuell, sich der Rhume aufgrund der Hochwasserschäden nicht zu nähern. Der Freizeitsee ist auch zu Neujahr noch Sperrgebiet.