Eine in dieser Art einmalige Jahreshauptversammlung fand am Freitagabend für die Freiwillige Feuerwehr Northeim statt. Nicht nur ist es die erste dieser Art nach der Corona-Pandemie. Die freiwilligen Kräfte hatten zum Abend auch bereits fünf Einsätze in den Knochen, ein sechster kam während der Versammlung dazu.

Konstant mehr Einsätze für die Feuerwehr

Für das Jahr 2023 waren das die Einsätze elf, zwölf, 13, 14 und 15. Für das Jahr 2022 meldet Ortsbrandmeister Rouven Goldberg 355 Einsätze, 27 Mehr als noch im Vorjahr. „Unsere Einsätze sind seit mehreren Jahren auf konstant hohem Niveau“, so Goldberg. Dabei werden zwar auch Feuer gelöscht (165), meistens wurde aber mit technischen Know-How Hand angelegt (190), zum Beispiel bei Verkehrsunfällen (16) und Unwettereinsätzen. Goldberg würdigte dabei auch die enge Zusammenarbeit mit der Northeimer Polizei, beispielsweise bei einer Explosion in der Südstadt oder einem flüchtenden Schwimmer im Kiessee. Dazu standen im Jahr 96 Freiwillige rund um die Uhr als Aktive zur Verfügung und ließen alles stehen und liegen, wenn der Melder rief. Insgesamt zählt die Freiwillige Feuerwehr Northeim 339 Mitglieder.

Ortsbrandmeister Rouven Goldberg eröffnet die Jahreshauptversammlung.

Zusammenarbeit mit anderen Rettern

„In diesem ganzen Einsatzjahr hatten wir viele Situationen, bei denen wir mit anderen Organisationen zusammengearbeitet haben. Ich muss ganz klar sagen, dass diese Zusammenarbeit immer von einer sehr, sehr guten Kommunikation und Professionalität geprägt ist“, lobt Goldberg auch die Zusammenarbeit mit Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk oder anderen Fachgruppen der Feuerwehr im Landkreis Northeim. Erstmals seit der Pandemie wurde diese Zusammenarbeit auch wieder geübt. Eine Großübung an der St. Sixti Kirche forderte den Einsatz aller Kräfte. 

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Sechs Einsätze an einem Tag

Besonders waren laut Rouven Goldberg aber auch 2022 Momente, in denen mehre Einsätze gleichzeitig stattfinden. Wie häufig das vorkommt, zeigte direkt der Tag der aktuellen Jahreshauptversammlung. Gleich fünfmal waren die Feuerwehrleute gefragt. Bei einem Verkehrsunfall bei Sudheim wurden zwei Menschen schwer verletzt, bei einem gleichzeitig stattgefunden Crash bei Edesheim zwei Menschen leicht. Zudem zog sich eine Ölspur vom Autohof bis in die Innenstadt, anschließend warf der Sturm einen Baum am Konrad-Adenauer-Damm auf einen Strommast. Zwei Türöffnungen für den Rettungsdienst – eine davon während der Jahreshauptversammlung – waren dann mehr Pflicht als Kür. Allerdings: Immer Freiwillig! „Es ist viel Zeit, aber eine gute Zeit.“

Gewalt gegen Retter

Deutliche Worte fand Ortsbrandmeister Goldberg deshalb auch gegen Menschen, die Gewalt gegen Rettungskräfte ausüben. „Der Rechtsstaat ist hier aufgefordert, eine deutliche Antwort auf diese Vorfälle zu finden. Das können wir nicht mehr hinnehmen. Ich erwarte, dass jeder Helfer von den Einsätzen gesund nach Hause kommt. Der Gesetzgeber muss jetzt handeln!“

Ortsbrandmeister Rouven Goldberg findet deutliche Worte zur Gewalt gegen Rettungskräfte. Er sieht die Politik in der Pflicht, Gesetze anzupassen damit hart durchgegriffen werden kann.

Mehr Tradition wagen

„Der Wahlspruch der Feuerwehr Northeim ist: Deine Stadt. Deine Heimat. Deine Feuerwehr. Das ist ein Bekenntnis zu unserer Stadt“, sagt Goldberg. Für die Zukunft wünscht sich der Ortsbrandmeister ein Stück mehr Tradition. Deshalb kündigte er an, dass die Freiwillige Feuerwehr erstmals wieder eine Fahne haben wird. Sie soll im Februar aus Bayern abgeholt und zum Schützenfest der Stadt Northeim erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Finanziert wird die Herstellung der Fahne durch eine Spende des Northeimer Unternehmers Tobias Schnabel.

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Starker Nachwuchs

Die Kinder- und Jugendfeuerwehren der Northeimer Feuerwehr feiern in diesem Jahr gemeinsames Jubiläum. Während die Jugendlichen seit 60 Jahren bei der Feuerwehr ein Angebot finden – aktuell 20 Jungen und eine der ältesten im Kreis, gibt es die Kinderfeuerwehr mit derzeit 30 Mitgliedern seit nun schon 15 Jahre. Gefeiert wird deshalb am 3. März und am 6. Juni 2023.

Mit freundlichen Grüßen

Grüße der Verwaltung an die Feuerwehr brachte Bürgermeister Simon Hartmann mit, insbesondere die Nachricht über den Beschluss des Doppelhaushaltes der Stadt Northeim am Vorabend. Denn die dort genannten Mittel betreffen in Teilen auch die Zukunft der Feuerwehr – im gesamten Stadtgebiet. Unter anderem werden alle Sirenen erneuert. „Die Planungen für das neue Feuerwehrhaus sind gestartet, wenn auch in einer sehr frühen Phase“, so Hartmann. „Ein ganz herzliches Dankeschön an die Mitglieder der Feuerwehr für eure herausragende Arbeit“, so der Bürgermeister. „Ich denke, die große Anzahl der anwesenden Ratsmitglieder und der Verwaltung zeigt: Wir stehen zu unserer Verantwortung gegenüber der Feuerwehr.“

Northeims Bürgermeister Simon Hartmann

Für Katastrophen, die hoffentlich niemals kommen

Im Namen der Kreisfeuerwehr sprach Dirk Spiller für den erkrankten Kreisbrandmeister. Insbesondere für die Zeit nach Corona wünscht er sich wieder mehr Zeit und Raum für Kameradschaft, „zum Beispiel nach schweren Einsätzen wieder zusammensitzen zu können“. Wie schon Bürgermeister Hartmann zuvor betonte Spillner die Bedeutung des Katastrophenschutzes für die Zukunft. Zu diesem Zweck wurde laut Spillner auf Kreisebene ein Arbeitskreis gebildet, um gemeinsam mit anderen Rettungsorganisationen und der Bundeswehr Wissen und Informationen auszutauschen.

Dirk Spiller
Dirk Spiller, stellv. Kreisbrandmeister, führt auf, mit welchen Maßnahmen die Feuerwehr der Zukunft neuen Herausforderungen entgegentritt.

Ehre, wem Ehre gebührt

Es gehört dazu wie der Baum zum Weihnachtsfest. Jahreshauptversammlungen sind Gelegenheiten, verdiente Mitglieder der Feuerwehr zu ehren und zu befördern. In diesem Jahr waren das:

Gerhard Fraunholz 40 Jahre aktive Zugehörigkeit zur Feuerwehr und beeindruckende 60 Jahre für Rainer Ludewig. Zum Ehrenmitglied der Ortsfeuerwehr Northeim wurden Werner Schmalstieg und Ulrich Schulz ernannt.

Rainer Ludewig (rechts) ist seit mehr als 60 Jahren Mitglied der Feuerwehr. Beeindruckend, findet auch Ortsbrandmeister Rouven Goldberg.

Mit dem Start seiner Ausbildung wurde  Justin Glassel zum Feuerwehrmann-Anwärter
befördert. Peer Schulz und Jan Brennecke sind nach ihrer Grundausbildung nun Feuerwehrmann. Tim Luca Friedrich, Dennis Lifke und Thilo Schulz werden dank weiterer Ausbildung und aktiven Einsatzes zu Oberfeuerwehrmännern.

Werner Schmalstieg und Ulrich Schulz sind ab sofort Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Northeim.

Tamara Metje ist ab sofort Hauptfeuerwehrfrau, David Heckmann Löschmeister und Thorsten Sieder Oberlöschmeister. Neue Hauptlöschmeister sind Jan-Tobias Herpolsheimer und Sascha Fricke. Zum Oberbrandmeister wurde Dennis Pfüller befördert.

Ein ehrenvolles Gruppenfoto. Sie alle wurden befördert oder für ihre besondere Lebensleistung für die Feuerwehr ausgezeichnet.

Wahlen

Gewählt wurde auch. Daniel Schmalstieg ist neuer Schriftwart, Sven Hüper neuer Sicherheitsbeauftragter und Stefan Klie bleibt Jugendwart der Jugendfeuerwehr.

Fotos: Eigen, Freiwillige Feuerwehr Northeim, Kreisfeuerwehr/Lange.

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