Im Sommer dieses Jahres hat sich die Stadt final dazu entschieden, das Stadtmarketing auf neue Beine zu stellen. Ziel ist es, eine GmbH zu gründen und damit die bisherigen Vereine für Stadtmarketing und Tourismus abzulösen. Während die Vorbereitungen dazu bereits im Hintergrund laufen, bestätigt das Rathaus nun, dass die Neugründung frühestens zum 1. Januar 2024 stattfinden wird.
Das neue Stadtmarketing
Anfang 2021 hatten sich die Stadtverwaltung zusammen mit den Vereinen Stadtmarketing und Tourismus auf einen Erneuerungsprozess verständigt und dazu die Lübecker Agentur Cima mit ins Boot geholt. Diese begleitete einen eineinhalbjährigen Prozess, um herauszufinden, wie das Ende dieser Erneuerung aussehen könnte. Herausgekommen ist ein Konzept, das im Mai 2022 dem Rat vorgestellt und später vom politischem Gremium abgesegnet wurde. Ziel ist eine GmbH, in deren Aufsichtsrat sich sowohl die „alten“ Vereine als auch die Stadtverwaltung wiederfindet. Als eine Art Agentur soll dieses Unternehmen dann aktiv Standortmarketing betreiben und sowohl Bewohner, Kunden als auch Investoren von der Rhumestadt überzeugen.
Rathaus sitzt vor Aufgabenliste
Doch seit dem ist es ruhig geworden um die Zukunft des Northeimer Stadtmarketings. Der Grund ist nun klar: Die Gründung des neuen Unternehmens ist frühestens der 1. Januar 2024. Laut einer Rathaussprecherin stehe die Verwaltung nach dem Ratsbeschluss nun vor einer „umfassenden und komplexe Aufgabenliste (…), die für die Gründung einer neuen Gesellschaft abzuarbeiten ist.“ Diese gelte es nun „sorgfältig zu prüfen, um die Planung sowie Koordinierung aller Schritte des Gründungsprozesses schrittweise festlegen zu können.“ Um diesen Prozess voranzutreiben, soll „im Bereich des Beteiligungsmanagements zeitnah“ Personal eingestellt werden.
Politik ist weiter gefragt
Zudem sind laut Rathaus Fragen zum Recht und der Steuer noch nicht abschließend beantwortet. „Die Stadtverwaltung wird in Kooperation mit den beiden Vereinen Stadtmarketing Northeim e.V. und Northeim Touristik e.V einen Anforderungskatalog für die Ausschreibung einer externen Beratungsfirma vorbereiten“, heißt es dazu auf Nachfrage. Geschehen ist das aber noch nicht. „Letztlich wird auch der Stadtrat entscheiden müssen, in welchem finanziellen und personellen Umfang die GmbH ausgestaltet wird“, kündigt das Rathaus weitere Entscheidungsschleifen gemeinsam mit dem Rat an.
Was es kostet
Geht es nach Bürgermeister Simon Hartmann, soll das neue Stadtmarketing so aufgestellt werden, wie es das Konzept der Cima vorsieht, „da aus seiner Sicht die Neuausrichtung von Tourismus, Marketing und Kultur optimal vorgenommen werden kann“, so die Sprecherin. Dazu gehört unter anderem die Aufteilung in verschiedene Fachbereiche, zum Beispiel City-Management und Standortmarketing. Das Konzept sieht Ausgaben von jährlich 291.000 Euro für Personal und 535.000 Euro für das Tagesgeschäft, Miete, Events und anderes vor. An Gründungskosten sind 50.000 Euro veranschlagt, 15.000 Euro für einen neuen Internetauftritt und neue Designs. An Einnahmen sind städtische Zuschüsse für Personal (291.000 Euro) und für Sachmittel (160.000 Euro) und 228.000 Euro aus Vermietung und dem Tagesgeschäft eingeplant.