Der Landkreis Northeim hält individuelle Öffnung von Sporteinrichtungen trotz Lockdown für möglicH. Die Kreisverwaltung stützt sich dabei auf eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Göttingen. Dieses war vergangene Woche zu dem Schluss gekommen, dass die vollständige Schließung von Fitnessstudios unzulässig sei. Zuvor entschied auch da Verwaltungsgericht in Hannover so. Das Kreishaus will jetzt reagieren – bleibt aber vorsichtig.

Endlich wieder Sport?

In den Augen der Kreisverwaltung bedeutet diese Entscheidung, dass sportliche Betätigung im Rahmen des Individualsports allein, mit einer weiteren Person oder mit den Personen des eigenen Hausstands auf und in öffentlichen und privaten Sportanlagen zulässig wäre. Wie schon in der Vergangenheit müssen die Einrichtungen über ein Hygienekonzept verfügen und sicherstellen, dass sich die Gäste nicht begegnen.

Dabei bezieht sich die Entscheidung des Gerichts allerdings nur auf den Sport. Also Schwimmbäder, Fitnessstudios und Studios für Elektromagnetisches Traininn. Einrichtungen wie Saunen oder Solarien müssen geschlossen bleiben.

Der Landkreis Northeim sei schon vorher davon überzeugt gewesen, dass diese Regelung die richtige ist, wurde aber vom Sozialministerium in Hannover zunächst zurückgerufen. Daraufhin mussten Sporteinrichtungen im Kreisgebiet, die zuvor den Individualsport ermöglicht hatten, vollständig schließen. Nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Hannover hat sich die Kreisverwaltung nun an das Ministerium gewandt und um Klärung gebeten, „eine Rückmeldung dazu steht bis heute leider aus“, heißt es in einer Mitteilung.

Noch keine endgültige Entscheidung

Angesichts der Ungewissheit und des zweiten Urteils in dieser Angelegenheit, will der der Landkreis Northeim nun allerdings wieder zu seiner ursprünglichen Auffassung zurückkehren. Trotzdem drücken Landrätin und Co. erstmal auf die Gute-Laune-Bremse. „Auch wenn bei den betroffenen Einrichtungen und ihren Nutzerinnen und Nutzern Freude aufkommen mag, muss diese Vorgehensweise unter Vorbehalt betrachtet werden.“

Denn weder das Land Niedersachsen hat sich bisher geäußert, noch sind die Urteile rechtskräftig. Die Kreisverwaltung kündigt aber an, „über alle Entscheidungen in diesem Zusammenhang so schnell wie möglich (zu) informieren.“

So machen es die Studios in der Region

Schon seit ein Paar tagen folgen einige Einrichtungen in der Region den eingeschränkten Konzepten, nachdem Ende Januar komplett geschlossen wurde. Am Freitagabend gab es dann auch vom Northeimer Ordnungsamt noch einmal die Bestätigung, berichtet Daniel Koch (Foto) vom Gym80 Sports Up bei Sudheim. Er zu Beispiel vergibt bereits Individual-Termine mit angepassten Öffnungszeiten. „Unsere Gäste haben etwa eine Stunde Zeit, um zu trainieren, und das funktioniert so ganz gut.“ Die bestehenden Hygienekonzepte reichen in diesem Fall aus.

 

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