Nach einem Feuer kurz vor Weihnachten war das Haus der Familie Fürsten in Sudheim für Monate unbewohnbar. Nun ist die Familie zurück nach Hause gekehrt. Auch dank vieler Handwerker aus der Region hat die Sanierung des gerade einmal sechs Jahre alten Hauses deutlich kürzer gedauert als befürchtet. Ich habe mit ihnen über die Ungewissheit gesprochen, den Geruch von Feuer in der Nase und die gigantische Spendenbereitschaft der Menschen aus der Region.

Das Feuer und der Rauch

Noch steht ein Baugerüst um das Haus, der Maler hat ein paar Fenster abgeklebt und der Garage fehlt noch eine Tür. Im Dezember 2020 war am Carport der Familie Fürsten in Sudheim ein Feuer ausgebrochen. Die Brandermittler geben später einem dort abgestellten Kühlschrank die Schuld. Die Flammen und insbesondere der giftige Qualm zogen in das gesamte Haus, das Dach wurde schwer beschädigt. Familie Fürsten war zum Zeitpunkt des Feuers im Haus, konnte sich aber rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wenige Wochen vor Weihnachten standen Alexandra, Alexander und die drei Kinder samt Hund fast vor dem Nichts.

Ein Tag nach dem Feuer steht Familie Fürsten beinahe vor dem Nichts. Frank Beckmann vom DRK (links) bietet sofort Hilfe an.

Ein Teil der Einrichtung musste entsorgt werden, weil sich der giftige Rauch dort abgelegt hatte. Außerdem zog er hinter und zwischen die Wände, der Dachstuhl hat ebenfalls viel Hitze abbekommen. Was Rauch und Flammen nicht erreichte, erledigte schließlich das Löschwasser der Feuerwehr. Gutachter und Versicherung entschieden sich für eine Sanierung statt Abriss. Gut so, sagte die Familie damals – erst sechs Jahre zuvor hatten sie ihr Eigenheim und Zuhause errichtet. Für die Zeit der Sanierung kamen sie in einer Ferienwohnung in Bühle unter.

Beeindruckende Hilfsbereitschaft

Gleichzeitig rief das Deutsche Rote Kreuz, zu dem Alexandra Fürsten ehrenamtlich und hauptberuflich gehörte, zu einer Spendenaktion auf. Kirchen, Privatleute und Vereine taten es der Organisation gleich. Am Ende gab es Kleidung und Spielsachen für die Kinder, Schulsachen – und knapp 20.000 Euro, die der Familie kurzfristig unter die Arme griffen. „Wir mussten teilweise monatelang auf das Geld der Versicherung warten. Aber die Kinder brauchten sofort Kleidung und Schulsachen. Da hat uns das Spendengeld echt geholfen“, sagt Andreas Fürsten. „Das hat uns etwas Luft verschafft.“ Noch heute ist die Familie überwältigt von der Spendenbereitschaft der Menschen, Hilfe gab es fast aus ganz Deutschland. „Wir würden uns gern bei jedem einzelnen bedanken, aber die meisten Spenden waren anonym“, sagt Alexandra Fürsten. „Wir können nicht genug danke sagen, ehrlich.“

Diese Handwerker haben geholfen

Sofort zur Stelle nach dem Feuer waren die Handwerksbetriebe Dörge, Junges Team und Henkel Bedachungen. Ab März begann dann die Sanierung, die Ende Mai abgeschlossen war. Damit die Familie nach wenigen Monaten zurück in ihr Haus konnte, haben folgende Betriebe sie dabei unterstützt: Die Zimmerleute von der Firma Isermann. Maurer Stefan Kellner. Junges Team für die neue Heizung. Elektrotechnik Czech, erneut die Tischlerei Dörge, Noak Küchen und Maler Mauruschat. „Es ist unglaublich, wie schnell sie das gemeinsam hinbekommen haben. Sie waren jeden Tag da.“

Die ersten Handwerker sind schon wenige Tage nach dem Feuer im Einsatz und sichern den Rest des Hauses. Die eigentliche Sanierung beginnt erst im Frühjahr.

Zurück zu Hause

Seit Ende Mai lebt die Familie nun wieder in ihrem Haus, nachdem Spezialfirmen zunächst Teile des Hauses bis auf den Kern entfernt und anschließend Handwerker die betroffenen Bereiche Stück für Stück wieder aufgebaut haben. „Der Carport ist jetzt eine Garage“, erklärt Andreas Fürsten die größte Neuerung. Außerdem mussten rund einviertel des Dachstuhls erneuert werden, das Dach selbst wurde zudem neu eingedeckt. Auch eine tragende Wand wurde komplett erneuert. Geblieben sind der Familie allerdings einige Möbelstücke. Diese wurden von einer Spezialfirma gereinigt und stehen jetzt wieder im Wohn- und Esszimmer. Komplett neu sind wiederum die Kinderzimmer. „Dort zog der Rauch als erstes rein“, sagt Andreas Fürsten. Noch heute hat die Familie manchmal Brandgeruch in der Nase, schreckt auf, wenn jemand ein Feuer anzündet oder ein Fahrzeug mit Blaulicht vorbeifährt. „Die ersten Nächte im Haus waren auch komisch, man hört ja genau hin und schreckt auf“, erinnert sich Andreas Fürsten.

So geht es weiter

Für ein paar Tage hat die Familie in den Sommerferien einen Urlaub genossen. „Der Umzug und die Baustelle haben viel Kraft gekostet“, sagt Alexandra Fürsten. Für die Kinder waren die Tage an der Ostsee eine Wohltat, für die Eltern sowieso. Nun gilt es, in ihrem Zuhause wieder anzukommen. „Es ist eine Rückkehr, kein Neuanfang, ganz klar“, sagen die Fürstens. „Wir denke schon, dass wir angekommen sind zu Hause.“ Bis Herbst sind die Handwerker noch am Haus, viele kleine Handgriffe sind noch zu erledigen. „Bis Weihnachten kehrt hier auf jeden Fall Ruhe ein“.

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