Weil das Erstattungssystem zu komplex sei, weiß die Northeimer Kreisverwaltung aktuell nicht, wie viele Flüchtende sie mit Mieten und Unterbringung finanziell unterstützt. Das geht aus einer Anfrage in der vergangenen Woche hervor. Die ganze Geschichte:

Mehr als 2.000 Flüchtende registriert

Der Krieg in der Ukraine zwingt weiterhin Menschen in die Flucht. Mehr als 2.000 sind inzwischen im Landkreis Northeim registriert. Während aktuell 79 in der Unterkunft in Sievershausen, 84 in der BBS-Sporthalle in Northeim und 41 in Hardegsen untergebracht sind, wohnt das Gros mittlerweile privat untergebracht. Laut Kreisverwaltung sind stand Freitag 2.051 Menschen aus der Ukraine als Flüchtende im Landkreis Northeim registriert.

Anspruch auf Sozialleistungen

Sie alle haben damit automatisch Anspruch auf Sozialleistungen, außerdem werden die Kosten für Unterkünfte komplett übernommen. Das können selbst angemietete Wohnung sein oder aber aus dem Angebot des Landkreises bereitgestellter Wohnraum. Auf die Frage, was das die Kreisverwaltung – und damit den Steuerzahler – aktuell kostet, erklärt eine Sprecherin allerdings: „Eine Aussage wie viele Personen genau zu Lasten des Landkreises dezentral untergebracht sind, kann (…) nicht getroffen werden.“

Die Meisten bekommen Mieten bezahlt

Grund: Die Kosten übernimmt zunächst das Jobcenter. Erst „über ein komplexes Erstattungssystem“, so die Sprecherin, werde das Geld wiederum vom Landkreis erstattet. Es sei lediglich klar, dass „die wenigsten ukrainischen Geflüchteten (…) inzwischen aber noch unentgeltlich bei Privatleuten“ wohnen. Das Jobcenter wird vom Landkreis Northeim betrieben.

Es werden mehr Flüchtende erwartet

Aktuell erreichen rund 25 Menschen aus der Ukraine den Landkreis, etwa fünf kommen aus anderen Ländern und suchen Zuflucht zwischen Solling und Harzvorland. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass „es künftig vermehrte Zugänge von Geflüchteten Personen geben“ werde und beruft sich dabei auf Angaben der Landesverwaltung, die aktuell mit der Verteilung der in Niedersachsen ankommenden Flüchtenden beschäftigt ist.

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