Projekte wie die der Kreisfeuerwehr oder die virtuelle Verleihung des Jugendpreises im Landkreis Northeim haben Eindruck hinterlassen. Die großen Parteien im Kreistag – SPD und CDU – machen sich jetzt für Unterstützung stark. Allerdings jede auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Schwieriges Vereinsjahr
Beide Kreis-Vertretungen der Volksparteien haben erkannt: Jugendarbeit war im Jahr 2020 alles andere als einfach. In ihren jeweiligen Pressemitteilung zum Thema stellen sie fest, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor allem Kontaktarbeit ist. Etwas, das es im vergangenen Jahr so gut wie gar nicht geben konnte.
Viele Vereine und Jugendorganisationen entdeckten deshalb das Internet und die Videoproduktion entweder neu oder erneut für sich. Ein Großteil dieser Projekte wurde deshalb zu Recht beim Northeimer Jugendpreis ausgezeichnet. Dass dieser erstmals nicht vor Publikum, sondern live im Internet übertragen wurde, passt da ins Bild.
SPD will Geld retten
Für die SPD im Kreistag um Uwe Schwarz und Peter Traupe gilt es nun, „neue innovative Formen von Kinder- und Jugendarbeit Angebote für diese Altersgruppen zu schaffen.“ Konkrete Vorschläge machen die Sozialdemokraten allerdings nicht. Bereits bestehende Projekte sollen dabei aber genau so erhalten und nicht komplett ersetzt werden, so die Hoffnung.
Um einen ersten Schritt zu gehen, fordert die Kreistagsfraktion nun per Antrag Landrätin Astrid Klinkert-Kittel auf, die im Jahr 2020 nicht ausgegebenen Mittel aus der „Förderung der allgemeinen Jugendarbeit“ ins Jahr 2021 zu übertrage.
CDU fordert zusätzliche Mittel
Die CDU um Kreischefin Kerstin Lorentsen geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert eine grundsätzliche Erhöhung der Zuwendungen. Denn vor allem Produktionen wie der Jugendpreis hätten gezeigt, dass bei der Umsetzung neuer Projekte auf digitale Art der finanzielle und Arbeitsaufwand deutlich größer sei.
CDU-Kreissprecher Lucas Mennecke findet deshalb deutliche Worte: „Diese Arbeit müssen wir jetzt würdigen und fördern.“ Für die Kreisvorsitzende der CDU, Kerstin Lorentsen, gelte dieses „jetzt“ wörtlich: „Jugendverbände stehen jetzt, wo der Lockdown wohl weiter fortgesetzt wird, vor einem schwierigen Frühjahr Für die Ideen von digitalen Projekten, das haben wir im Austausch mit Jugendverbänden erfahren, sind die finanziellen Mittel allerdings meist knapp.“
Denn den Vereinen fehlt neben den bisherigen Förderungen auch das eigene Geld in den Taschen, weil viele Veranstaltungen schlichtweg ausgefallen sind. Stände auf Märkten, eine Tombola, Sommerfeste – sie alle fielen der Pandemie zum Opfer. Deshalb fordert die CDU Geld aus Landkreis-Mitteln, um den Vereinen diesen Ausfall auszugleichen. Eine konkrete Summe nennen sie aber nicht. Aus Kreisen einiger Jugendverbände waren aber schon jetzt sechsstellige Beträge zu hören.