Zum siebten Mal jagen am kommenden Samstag die Drachenboote über den Northeimer Freizeitsee. Inzwischen ist es also eine Tradition geworden. Warum es so lange gedauert hat, dass ich selbst einmal einsteige, weiß ich nicht. Ist jetzt aber auch egal; denn ich bin es. Und so war es.

Alle paddeln mit

Nicht wenige haben bloß geschmunzelt, als vor Jahren die Idee mit den Drachenbooten am Freizeitsee aufkam. Kitschig, zu anstrengend – das wird niemanden interessieren. Hat es dann aber doch, jedes Jahr aufs neue und vor allem immer mehr, die selbst mitmachen wollen. Nicht lange hat es gedauert und Unternehmen wie die KWS (und co) haben eigene Betriebs-Teams gegründet. Die fahren inzwischen regelmäßig Wettbewerbe. Alles startet hier; in Northeim, auf dem Freizeitsee.

Viele scheint es nicht mehr losgelassen zu haben. Der Drachenboot-Verein – also die Paddelquäler – zählen inzwischen mehr als 100 aktive Mitglieder. Sie alle genießen den Freizeitsee und den Muskelkater in den Armen. Und den gibt es definitiv. Allein schon beim Zuschauen, sitzend im Boot ohne Paddel wird es sportlich. Jeder Schlag und jeder Vortrieb muss ausbalanciert werden. Und Vortrieb gibt es absolut. Keiner ist allein, alle sind im gleichen Takt unterwegs. Streng sind die Augen des Trainers, Fehler fallen sofort auf, werden gutmütig korrigiert. Beim zweiten Versuch klappt es perfekt. Nur so funktioniert Drachenboot. Deshalb gibt es eigentlich auch einen Trommler, der den gleichmäßigen Takt vorgibt. Northeim-Typisch ist dieser den Anwohnern am Sultmer aber zu laut – verboten.

Deshalb brüllt der Steuermann das Tempo vor. Auch das funktioniert, Tempowechsel gibt es eh nur in der Startphase. Danach muss alles gegeben werden. Und genau darin liegt offenbar auch der große Spaß. Bei den Vorbereitungen zum 7. Cup und dem Abschlusstraining fahren ein paar huntert Meter weiter Jetski über das Wasser. Ich kann mir kaum vorstellen, das dort mehr Power beim Start ist als bei den Paddlern. Der Druck des ersten Schlags haut mich fast aus dem Boot. Doch das Signal vom Trainer kommt; klar, deutlich und laut. Mehr. Druck!

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Gewohnt anders

Doch die Paddelquäler fahren nicht nur über das Wasser, sie organisieren den Cup auch. Ob nach so vielen Jahren irgendwann der Erwartungsdruck zu groß wird? Die Anspannung ist diesmal genauso groß wie sonst auch. Schließlich ist es auch für den Verein der Event des Jahres. Schon in der Vergangenheit sorgte er für die größten Zuläufe im Mitgliedsregister. Und nicht nur die Northeimer lieben ihre Drachenparty.

In diesem Jahr gehen 34 Teams an den Start. Weniger als in den vergangenen Jahren. Das liegt für die Organisatoren aber weniger am mangelnden Interesse, als an einer typischen Rotation vieler Firmenteams. Viele kommen nach einem Jahr Pause zurück an den See. Trotzdem sind es auch in diesem Jahr 20 Firmen- und Schulteams mit dabei, viele zum ersten Mal.

Wie in den vergangenen Jahren soll es auch diesmal pünktlich um 10 Uhr mit dem ersten Rennen losgehen. Jedes Team bestreitet erstmal zwei Vorläufe, sammelt Punkte und qualifiziert sich so für den Finallauf. Heißt auch: Jedes Team darf mindestens dreimal ins Wasser. Gegen 15 Uhr werden dann die Sieger ermitteln.

Das Highlight wird erneut das Verfolgerrennen über zwei Kilometer sein. Los geht es um 17:30 Uhr. Muskelkater wird am Abend erwartet. Der lässt sich dank Drachenparty und Feuerwerk aber gut weg Tanzen.

Neues Vereinsheim

Parallel zum Cup plant der Verein auch schon die Zukunft. Noch immer ist der Traum von einem eigene Vereinsheim groß. Aktuell teilen sich die Paddelquäler vom Drachenboot-Verein das Lager mit der DRLG Northeim. Nun besteht allerdings die Möglichkeit, durch Spenden dem Plan des eigenen Zuhauses ein wenig näher zu kommen.

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