Zeh gestoßen, etwas Husten. Klar; da muss der Krankenwagen kommen. Nicht!

Angst vor dem Notruf?

Viele Northeimer sind sich beim Notruf unsicher. Das ist das Ergebnis eines Modellversuchs im Landkreis Northeim. Sowohl Anrufer der Notrufnummer 112 als auch des Ärztlichen Notdienstes (116117) wurden über 12 Monate in der Leitstelle bearbeitet. Doch das Problem ist nicht etwa, das Anrufer wegen Lapalien den Notruf wählen – ganz im Gegenzeil.

Das passiert bei einem Anruf in der Rettungs-Leitstelle

Die Mitarbeiter am Telefon sind geschult und erkennen durch gezielte Fragen, welche Situation vorliegt. Sie sind es auch, die den Rettungswagen losschicken – oder zum Arztbesuch raten.

Angst vor dem Notruf

Für eine Testphase wurden neben dem Notruf auch die Anrufe für den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 angenommen. Erschreckend: 12 Prozent dieser Anrufe hätten eigentlich die 112 wählen müssen. Nur 2 Prozent wählten die 112, obwohl kein Notfall vorlag.

„Das Ergebnis zeigt, dass bei Betroffenen oder Angehörigen häufig Unsicherheit besteht, welches der richtige Weg für eine schnelle und angemessene Hilfe ist“, sagt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel zu dem Zwischenfazit.

Test noch bis Ende 2018

Nicht umsonst empfiehlt auch der Sachverständigenrat des Bundesministeriums für Gesundheit, sowohl den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst als auch den Rettungsdienst aus einer Leitstelle heraus zu steuern. „Die uns nun vorliegenden Erkenntnisse stützen dies Auffassung“, meint die Landrätin

Der Modellversuch des Landkreises Northeim und der Kassenärztlichen Vereinigung läuft noch bis Ende 2018. Ob beide Rufnummern dauerhaft in der Einsatzleitstelle ankommen sollen, wird im Verlauf des Jahres entschieden. „Ich hoffe, dass wir das Verfahren im Sinne der Bürgerinnen und Bürger in unserer Einsatzleitstelle fortsetzen werden“, plant Landrätin Klinkert-Kittel.

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