Die Harztorbaustelle ist für den Verkehr geöffnet. Zwei Tage vor der offiziellen Übergabe ist die Strecke wieder frei.

Öffnung sofort

Aufatmen bei Pendlern in der Region. Die wichtige Verbindungsstrecke zwischen Northeim und Katlenburg-Lindau ist wieder geöffnet. Mehr als ein Jahr lang war das Harztor für Baumaßnahmen gesperrt. Am Freitag wird offiziell eröffnet, doch schon am Mittwochmorgen wurden die Verbotsschilder abgenommen.

Große Freude herrscht deshalb auch in Bad Gandersheim. Dort sitzt die niedersächsische Behörde für Verkehr und Straßenbau. Die zuständige Leiterin, Nina Koch, ist erleichtert. „Wir hatten gehofft, schon vergangenen Freitag zu öffnen“, sagt sie. Kleinere Reparaturarbeiten waren allerdings noch zu erledigen, sodass nun – zwei Tage vor offiziellem Ende der Maßnahme – die Strecke für den Verkehr geöffnet wird. Das hatte Koch im Gespräch mit Northeim jetzt bereits vergangene Woche angekündigt.

Mehr gemacht als geplant

Nun können Auto- und Lastwagenfahrer wieder die direkte Strecke nutzen und müssen keinen kilometerlangen Umweg in Kauf nehmen. Auch Anlieger und Friedhofsbesucher haben es jetzt einfacher. „Wir sind pünktlich laut Vertrag fertig geworden. Die Baufirma hat Wort gehalten“, betont Koch. Zusätzliche Arbeiten an den Bushaltestellen und ein kompletter Neubau der Gossenanlage hätten zum Schluss für zusätzliche Verzögerung gesorgt. „Wenn wir aber schauen, was wir zusätzlich geschafft haben, sind wir zufrieden, den Termin eingehalten zu haben.“

Auch im Northeimer Rathaus ist die Freude groß. Bürgermeister Simon Hartmann dankt aber insbesondere den Betroffenen für ihre Geduld. „Die für uns alle, aber insbesondere für die direkt Betroffenen, sehr belastende Sanierung des Harztors hat insbesondere die Anwohnenden verständlicherweise sehr bewegt“, so Hartmann. „Uns Allen wurde mit voller Wucht deutlich, wie wichtig und zentral bestimmte Verbindungen sind, wenn sie nicht mehr oder vorübergehend nicht mehr zur Verfügung stehen.“

Das wurde gebaut

Hartmann bittet um Verständnis, denn die Baumaßnahmen seien absolut notwendig gewesen. „(…) Lebensadern haben es an sich, dass sie von Zeit zu Zeit nicht nur überprüft
werden müssen, sondern erforderlichenfalls etwas getan werden muss, um sie dauerhaft in ihrer Funktion zu erhalten. Und genau diese Situation lag beim Harztor schon seit einiger Zeit vor und duldete keinen Aufschub mehr.“

Northeims Bürgermeister Simon Hartmann

Neben der Fahrbahn, dem Radweg, dem Schutzstreifen und weiteren Nebenanlagen wurden insbesondere auch die Schmutzwasserkanalisation, die Straßenentwässerung, sowie die Gas-, Wasser- und Stromleitungen erneuert, einschließlich der Hausanschlussleitungen. Zudem wurden etwa die Hälfte aller Bauleistungen im Wasserschutzgebiet ausgeführt, hierdurch gewann die Instandsetzung der Abwasserkanäle, aber auch die Beseitigung von schadstoffbelasteten
Straßenbaustoffen im Zuge der Fahrbahnerneuerung besondere Bedeutung, um weiterhin eine qualitative gute Trinkwasserversorgung für Northeim zu gewährleisten.

Hintergrund

Die Baumaßnahme Harztor ist nach etwa zwölf Monaten beendet und wurde insgesamt in 4 Bauabschnitten umgesetzt. Begonnen wurde letztlich im Oktober 2020, nachdem der Baubeginn aus verschiedenen Gründen von April 2020 auf Oktober 2020 verschoben werden musste, im Bereich Schaupenstiel mit dem 1. Bauabschnitt. Es folgte ein 2. Bauabschnitt von der Harztorkreuzung bis zur Saarstraße, hier wurden auch die Asphaltschichten der Knotenpunkte Harztor / Konrad- Adenauer-Damm / Wilhelmstr. / In der Fluth erneuert.

Parallel zum 2. Bauabschnitt wurden dann bereits auch noch die Arbeiten im 3. Bauabschnitt, von der Saarstraße bis zum Lohgraben, aufgenommen. Der 4. Bauabschnitt umfasste den Lohgraben selbst. Der vertragliche Fertigstellungstermin Ende November 2021 wurde, trotz zusätzlicher Leistungen mit erheblichem Umfang, eingehalten. Das gesamte Baufeld umfasste eine Länge von etwa 1.350 Meter. Die Baukosten
der Maßnahme Harztor belaufen sich auf rund 3,8 Mio. Euro. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Straßenbauverwaltung mit gut 1,45 Mio. Euro, dicht gefolgt vom Eigenbetrieb Abwasser mit etwa 1,25 Mio. Euro und mit größerem Abstand dann Stadtwerke Northeim mit gut 0,99 Mio. Euro. Den kleinsten Anteil hat die Stadt Northeim für Arbeiten an den Nebenanlagen zu tragen.

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