Am Freitag fand der Neujahrsempfang der Kreis-Sparkasse Northeim erstmals in der Stadthalle Northeim statt. Rund 600 Gäste kamen zum Händeschütteln, Netzwerken und Zuhören. Zum Beispiel der Rede von KSN-Vorstandsvorsitzenden Ute Assmann, die eine aktive Gesellschaft einfordert – und dabei ungewöhnlich deutlich und politisch wird.
Krisen bewältigen
Denn viele Jahre sei es „gut gelaufen. Schwierige Aufgaben waren outgesourct: Energieversorung nach Russland, Rohstoffversorgung nach China, Arzneimittelproduktion in Schwellenländer, Verteidigung in die USA und Müllentsorgung nach Afrika.“ Der „Wandel durch Handel“ sei ein guter Gedanke gewesen, um Vertrauen darauf, dass sich andere wandeln. „Darüber sind wir ein wenig satt geworden. Auch etwas blind. Denn alles lief gut.“ Tatsächlich habe sich die Welt verändert. „Unsere Werte und unser Wohlstand sind nicht mehr selbstverständlch. Sondern müssen neu erarbeitet und „verteidigt werden“, sagt Assmann. „Noch haben wir es selbst in der Hand. Wir können unsere Demokratie verteidigen und den Wettstreit mit Autokraten gewinnen.“
Brücke in die Zukunft bauen
Es sei möglich, Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig nachhaltig und klimabewusst zu leben. „Wir können unsere Gesellschaft bei aller Unterschiedlichkeit zusammenhalten und gerecht gestalten.“ Es müsste nur aufgehört werden, zu glauben, „Man könnte“, „Man müsste mal“, „Man sollte vielleicht“. Hin zu: „Wir können!“, „Wir wollen!“, „Wir werden!“. „Wir müssen eine Brücke in die Zukunft bauen – eine Brücke, über die wir alle gehen können!“
Image-Video für die KSN
Der Abend startete mit einem neuen Image-Video, das Einblicke in die Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KSN und ihre Verbindung zur Region geben sollte. Die Wettbewerbsfähigkeit der Sparkasse und ihre Rolle in der Region wurden ebenso angesprochen. Die Digitalisierung und der Fokus auf persönliche Beratungen in den Filialen wurden als Weg in die Zukunft beschrieben. Trotz aller Veränderungen betonte der Vorstandschef die Wichtigkeit von Nähe, Vertrauen und Partnerschaft.
Wettbewerbsfähig bleiben
Die Rede endete mit einem Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr, in dem die Kreis-Sparkasse Northeim trotz „herausfordernder Bedingungen“ ihre Marktstellung behaupten konnte. „Wir können unseren Wohlstand nur erhalten, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben“, erklärt Assmann. „Einen Teil unseres Jahresüberschusses brauchen wir zum eigenen Wachstum und zur Risikovorsorge – damit wir auch in Zukunft ihr wirtschaftlicher Partner bleiben können.“ Zuletzt wurden mehrere Filialen geschlossen, weil die Nutzerzahlen zurückgehen und mehr Menschen das Onlineangebot der KSN nutzen.
16 Millionen Euro für Sanierung
Zur Wettbewerbsfähigkeit gehöre auch der Umbau der Hauptstelle am Münster. „Die Planungen sind weit fortgeschritten, im Sommer erfolgt der Startschuss für die Baumaßnahmen“, sagt Assmann. Neben modernen Räumen für die Beratung soll eine moderne Arbeitswelten für die Angestellten entstehen. Im Zentrum stehe aber ein modernes Heiz- und Energiekonzept. Für die Modernisierung und energetische Sanierung sollen mehr als 16 Millionen Euro bereitstehen. „Die überwiegenden Aufträge werden selbstverständlich an Handwerksbetriebe in unserer Region vergeben“, verspricht die Vorstandsvorsitzende.