Es gibt nun mindestens 30 neue Deutsche. In Northeim. Soviele Hände hat nun jedenfalls Landrätin Astrid Klinkert-Kittel im Kreishaus geschüttelt: sie alle sind nun deutsche Staatsangehörige, nachdem sie vorher aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen sind. Aber wie genau funktioniert das eigentlich?
Vor der Feierstunde zund einem feierlichen Bekenntnis zur freien demokratischen Grundordnung stand – na klar – ein Antrag. Richtig schön deutsch also. Infos dazu gibt es übrigens beim Auswärtigen Amt.
Und es gibt Voraussetzungen. Jede. Menge. Voraussetzungen.
„Ist man nicht mit der Geburt Deutsche oder Deutscher, haben Personen einen Anspruch auf die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Sie verfügen über ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in Deutschland
- Sie leben seit mindestens acht Jahren gewöhnlich und rechtmäßig in Deutschland
- Sie sichern für sich und ihre Familienangehörige ohne Sozialhilfe und Arbeitslosengeld den Lebensunterhalt
- Sie verfügen über ausreichende Deutschkenntnisse
- Sie haben einen Einbürgerungstest über die deutsche Rechts- und Gesellschaftsordnung bestanden
- Sie sind nicht wegen einer Straftat verurteilt
- Sie bekennen sich zum deutsche Grundgesetz
- Sie haben ihre alte Staatsangehörigkeit verloren oder geben sie auf“
Und dann gibt es noch diesen wundervollen Einbürgerungstest. Ausprobieren?
Beispielfragen
Mit welchen Worten beginnt die deutsche Nationalhymne?
Wer beschließt in unserem Land ein neues Gesetz?
Und was steht eigentlich – achtung – nicht (!) im Grundgesetzt?
Zum Teil echt rafinierte Verständnisfrage. Reicht es für euch?
Aber zurück zu Northeim. Die 30 haben es geschafft. Leicht war es nicht.
„Integration ist ein langjähriger und wechselseitiger Prozess mit hohen Anforderungen. Es bedeutet ein gedeihliches Miteinander und nicht die Aufgabe der eigenen Herkunft“, sagte deshalb auch Landrätin Astrid Klinkert-Kitte. Sie wünscht sich, dass alle neuen Mitbürger Deutschland als genauso tolerant und weltoffen erleben, wie sie.
Gefeiert wurde trotzdem. Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde von der Bläserklasse 7D der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel. Trööt.
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Der älteste Teilnehmer war übrigens 86 Jahre alt, das jüngste eingebürgerte Kind ist erst vor kurzem ein Jahr alt geworden.
Und für die Statistik-Freunde: Acht Bürger sind jetzt ausschließlich im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit, 22 Personen verfügen über einen zusätzlichen Pass einer anderen Nation. Die Herkunftsländer teilen sich wie folgt auf: Italien 1; Spanien 1; Marokko 1; Afghanistan 1; Iran 4; Ghana 1; Großbritannien 4; Griechenland 6; Libanon 2; Libyen 4; Korea 1; Kuba 1; Syrien 1, Türkei 2.
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