Mit einer bundesweiten Großrazzia ist die Polizei in der vergangenen Woche gegen die sogenannte Reichsbürger-Szene vorgegangen. Dabei wurde einer konkreten Gruppe vorgeworfen, einen Staatsstreich anzuzetteln. Seit dem werden sowohl die Szene als auch die Polizeiaktion in diversen Medien genauer betrachtet. Wie schwierig das Thema ist, zeigt eine Nachfrage vor der eigenen Haustür.
Konkrete Zahlen sind alt
Dass es diese sogenannten Reichsbürger oder „Selbstverwalter“ im Kreis Northeim gibt, weiß die Polizei. Wie viele es sind, dass möchte sie allerdings nicht sagen. Von einer Anzahl „im mittleren zweistelligen Bereich“ ist als offizielle Antwort zu hören. Zuletzt nannten die Kollegen der HNA im Jahr 2018 konkrete Zahlen und zitierte den damaligen Göttinger Polizeipräsidenten Uwe Lührig, der von etwa 40 „verwirrten Personen“ ausging. Ob es mittlerweile mehr oder weniger sind, möchte die Polizei trotz Nachfrage nicht genauer sagen.
Ja, es gibt immer wieder Einsätze
Wie gefährlich diese heute sind, dazu möchten die Ermittler aus „polizeitaktischen Gründen“ keine Angaben zu möglichen Maßnahmen gemacht. Bestätigt hat ein Sprecher aber, dass auf Anordnung eines Richters verschiedene Maßnahmen gegen einzelne Reichsbürger durchgesetzt werden. Wie viele und welche, auch dazu schweigen die Ermittler aber.
Kein Staatsstreich in Northeim
Ganz ungefährlich seien die Akteure allerdings nicht. Konkret nennt ein Polizeisprecher Nötigung, Beleidigung und Bedrohung als „szenetypische Straftaten“. Demnach sei „eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung regelmäßig gegeben“, so der Polizeisprecher. Bei den bundesweiten Durchsuchungen Anfang Dezember sei jedoch „keine Person aus dem Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim betroffen“ gewesen.