Es beginnt mit einer Nachricht. Ein freundlicher Gruß, ein charmantes Kompliment – und plötzlich ist er da: der angebliche US-Army-Soldat, der in einem fremden Land stationiert ist und das Herz einer Northeimerin im Sturm erobert. Was harmlos und romantisch klingt, entpuppt sich jedoch als teurer Betrug.

Am Mittwoch erstattete eine Northeimerin bei der Polizei Anzeige wegen Betrugs. Der Fall zeigt einmal mehr, wie perfide Online-Betrüger vorgehen und welche Gefahren in sozialen Netzwerken lauern.

TikTok-Bekanntschaft wird zur Kostenfalle

Die Frau hatte vor etwa eineinhalb Jahren über TikTok Kontakt zu einem vermeintlichen US-Army-Soldaten aufgenommen. Die ersten Monate verliefen ohne Auffälligkeiten, doch nach rund einem halben Jahr folgte der erste Betrug: Sie wurde dazu gebracht, Steam-Guthabenkarten im Wert von 300 Euro zu kaufen und weiterzuleiten. In den darauffolgenden Monaten häuften sich die finanziellen Forderungen des angeblichen Soldaten, sodass der Gesamtschaden mittlerweile auf über 1.800 Euro angestiegen ist.

Besonders auffällig: Der Mann kommunizierte über eine Telefonnummer mit nigerianischer Vorwahl. Seine Erklärung dafür war, dass er sich aufgrund seines militärischen Einsatzes im Ausland befinde – ein typischer Trick, den Betrüger häufig verwenden, um ihre wahre Identität zu verschleiern.

So schützen Sie sich vor Romance-Scams

Betrugsfälle wie dieser sind keine Seltenheit. Um sich vor solchen Online-Betrügern zu schützen, sollten Nutzer einige wichtige Sicherheitsmaßnahmen beachten:

  • Profil prüfen: Überprüfen Sie das Profil der Person, mit der Sie online kommunizieren. Nutzen Sie die Bilder-Rückwärtssuche von Suchmaschinen, um das Profilbild auf anderen Webseiten zu finden oder suchen Sie nach dem Namen + „Scam“, um mögliche Warnungen zu entdecken.
  • Keine Geldtransfers: Überweisen Sie niemals Geld oder kaufen Sie Guthabenkarten für Online-Bekanntschaften, die Sie noch nie persönlich getroffen haben.
  • Emotionalen Druck erkennen: Betrüger setzen oft auf emotionale Manipulation, um ihr Opfer zu Zahlungen zu bewegen. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn jemand schnelle finanzielle Hilfe fordert.

Aufklärung hilft gegen Betrug

Solche Betrugsmaschen sind weit verbreitet und oft schwer zu durchschauen. Die Polizei rät dazu, bei verdächtigen Anfragen skeptisch zu bleiben und sich im Zweifel Rat von Fachleuten zu holen. Wer bereits Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, sollte sich nicht scheuen, Anzeige zu erstatten.

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