Ende Februar hat die Deutsche Telekom damit begonnen, Glasfaser-Leitung in die Erde rund um den Northeimer Innenstadtring zu verlegen. Bis Ende des Jahres sollen Kern- und Altstadt mit schnellem Internet versorgt werden – insgesamt bis zu 4.000 Haushalte. Doch laut Sabine Köhler, Regionalmanagerin der Deutschen Telekom, ist das Interesse der Northeimer bisher noch „zurückhaltend“. Trotzdem werde an dem Plan „unbedingt festgehalten“, bis Ende 2025 das komplette Stadtgebiet inklusive der Ortschaften zu versorgen. Zumindest technisch spreche derzeit nichts dagegen.

Mehr ist es nicht. Diese dünnen Kabel bringen schnelles Internet in die Northeimer Haushalte.

Kabel kommt in die Erde

Es ist nur ein vergleichsweise dünnes Kabel, das in die Erde muss. Trotzdem bringt es mehr Internet pro Sekunde in die Haushalte als die alte Technik bisher. Während andere Anbieter erst nach einer Bedarfsanalyse und realem Interesse den Bagger anrollen lassen, geht die Deutsche Telekom in Northeim in Vorleistung. Mehr als 4.000 Haushalte sollen bis Ende 2022 die Möglichkeit haben, sich an die neu verlegten Glasfaserkabel anschließen zu lassen. Laut Sabine Köhler, Regionalmanagerin der Deutschen Telekom, liegt die Entscheidung ganz allein bei den Hauseigentümern. Werben will sie damit, dass bis Ende des Jahres die letzten Meter bis zum Verteilerkabel kostenfrei sind. Danach kann der Anschluss allein bis zu 800 Euro kosten.

Bürgermeister Simon Hartmann ist begeistern vom Glasfaser-Ausbau. „Schnelle Internetverbindungen sind aus dem Leben unsere Bürgerinnen und Bürger nicht mehr wegzudenken – privat und geschäftlich“.

Wenig Interesse an schnellem Internet

Trotzdem sei das Interesse in Northeim bisher verhalten, sagt Köhler. Konkrete Zahlen nennt sie allerdings nicht. Damit bleibt zunächst unklar, wie viele der möglichen 4.045 prognostizierten Haushalte tatsächlich auch einen Anschluss haben wollen. Offenbar sind viele Northeimer noch zufrieden mit ihren bisherigen Anschlüssen oder scheuen den Anbieterwechsel. Denn wer einen Glasfaseranschluss nutzen möchte, muss bei der Telekom unterschreiben.

Bis Ende 2022 soll der magentafarbene Bereich mit Glasfaser versorgt sein. Laut Prognose der Telekom umfasst das rund 4.000 Haushalte.

Neue Gebiete im Sommer

Dennoch sind Unternehmen und Stadt zuversichtlich, dass bald viele Glasfaser-Neukunden eine Northeimer Adresse auf das Anmeldeformular schreiben. Allerdings wolle man erst „im Sommer“ genau mitteilen, welche Gebiete nach 2022 dran sind, sagt Jan Merlin Becker, Technik-Manager bei der Telekom Netzproduktion GmbH. Sollten das Interesse weiterhin zurückbleiben, wolle man aber „auf jeden Fall“ weiterbauen, betont Köhler.

Bis Ende 2022 sollen Kern- und Altstadt die Möglichkeit bekommen, einen Glasfaseranschluss zu nutzen. Bis dahin gibt es die letzten Meter von der Straße bis ins Haus von der Telekom geschenkt.

Glasfaser um jeden Preis

Wer Interesse hat und im ersten Bauabschnitt ein Grundstück samt Hauseigentum besitzt, kann die Verfügbarkeit auf der Homepage der Telekom prüfen und gleich einen Tarif ab rund 80 Euro für den schnellsten Zugang buchen. Regionalmanagerin Köhler betont allerdings, dass man zumindest in Northeim den Ausbau auch dann fortsetzt, wenn sich nur wenige jetzt für einen Anschluss entscheiden. „Wenn wir uns für eine Region entschieden und geplant haben, dann gehen wir diesen Weg auch zu Ende.“ Gut möglich, dass sich in den anderen Baugebieten noch mehr Haushalte finden, die sofort umsteigen würden.

Wer Glasfaser haben möchte, muss Telekom-Kunde werden. Bisher sei die Nachfrage zum neuen Anschluss noch verhalten. Dennoch hält der Magenta-Riese daran fest, bis Ende 2025 das gesamte Stadtgebiet und auch die Ortschaften mit schnellem Internet zu versorgen.

Zahlen, Daten, Fakten

Im ersten Monat haben die Bautrupps schon gut 1,3 Kilometer Strecke gemacht. Ausgangspunkt ist dabei der Hauptanschluss an der Göttinger Straße. Insgesamt werden in den ersten Bauabschnitten auf einer Strecke von rund 18 Kilometern Glasfaserkabel verlegt. Zudem werden insgesamt 54 Verteiler und Knotenpunkte errichtet. Bereits jetzt werden in vielen Neubaugebieten durch die Telekom bereits Glasfaser-Leitungen zusätzlich verlegt. Die aktuelle Initiative soll vor allem den Haushalten einen Vorteil verschaffen, die bisher keinen Zugriff auf die neue Technik haben. Damit das gelingt, müssen die neuen Kabel bis in den Keller gelegt werden.

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