Nachdem die Feuerwehr mit Spezialkräften aus Hamburg am Montag ein Haus in Fredelsloh räumen ließ, ermittelt nun die Polizei. Die Beamten gehen davon aus, dass die dort gefundene Buttersäure absichtlich im Hausflur verteilt wurde. Einige Bewohner wurden verletzt, weshalb auch wegen Körperverletzung ermittelt wird.
Es stinkt!
Aber der Reihe nach. Zunächst wurden die Rettungskräfte am Montagabend gegen 23 Uhr zu einem Mehrfamilienhaus nach Frededsloh gerufen. Dort wussten sie noch nicht, dass der Einsatz fast 20 Stunden dauern würde. Ursprünglich wurde ihnen gemeldet, dass im Haus Gas ausgetreten sei. Die Bewohner hatten einen überreichenden, beißenden Gestank bemerkt.
Haus evakuiert
Vor Ort war laut Kreisfeuerwehr-Sprecher Joel Fröchtenicht aber nicht klar, woher der Geruch kam. Gas konnten die Rettungskräfte zu diesem Zeitpunkt bereits ausschließen. Trotzdem entschieden sie, das Haus zu evakuieren. Die Bewohner wurden zunächst im Feuerwehrhaus der Moringer Ortschaft untergebracht.
Auch Spezialfeuerwehr ratlos
Auch die hinzugerufenen Experten der Feuerwehrbereitschaft 4 und Spezialkräfte der Feuerwehr Grone kamen an ihre Grenzen und konnten den Grund für den Gestank nicht identifizieren. Während sich mittlerweile das Deutsche Rote Kreuz um die Verpflegung aller Beteiligten kümmerte, schaltete die Einsatzleitstelle des Landkreises schließlich Experten aus Hamburg ein.
Experten aus Hamburg finden Antworten
Die sogenannte Analytische Task-Force gehört zur Feuerwehr Hamburg und ist in ganz Norddeutschland im Einsatz, um mit speziellen Messgeräten genau die Fragen zu beantworten, auf die es in dieser Nacht in Frededsloh bisher keine Antwort gab. Innerhalb von zwei Stunden waren die Hamburger Experten vor Ort. Sie fanden schließlich heraus, dass Buttersäure Auslöser des Gestanks ist.
Polizei leitet Strafermittlungen ein
Und weil die offenbar nicht zufällig in einem Hausflur auftaucht, ermittelt nun die Polizei unter anderem wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Immerhin können die Bewohner inzwischen wieder in das Haus zurück, wenn auch nur „unter Einhaltung besonderer Vorkehrungen“, wie die Polizei berichtet. Was genau das ist, lassen die Beamten allerdings offen.
Fotos: Kreisfeuerwehr/Fröchtenicht