Paukenschlag im Northeimer Rat. Ratsfrau Reta Fromme (CDU) trat am vergangenen Donnerstag von ihrem Amt zurück. Bei ihrer Begründung spart sie nicht an Kritik in Richtung Stadtverwaltung. „Die Arbeit wurde immer schwerer. Ich hatte den Eindruck, ich werde hier verschaukelt“. Den Zeitpunkt ihres Abschiedes habe sie im Interesse ihres Nachfolgers  „bewusst gewählt“.

Ehrenamt im Rat wurde schwer

Mehr als 22 Jahre lang hat sich Reta Fromme politisch in Northeim engagiert. Als Ortsbürgermeisterin in Langenholtensen bleibt sie dem politischen Parkett weiterhin erhalten. Neben dem Engagement im Stadtrat war sie auch lange Jahre Vorsitzende des Finanzausschusses. Insbesondere in dieser Funktion sei ihr die Arbeit zuletzt „immer schwerer“ gefallen, begründet sie ihren Mandatsverzicht. Als jüngstes Beispiel nannte sie dabei die Diskussionen rund um die Brücke am Rhumedamm und den Doppelhaushalt. Falsche Informationen und mangelnden Dialog mit den Fraktionen warf sie dabei der Stadtverwaltung vor – und erhielt zum Teil diskrete Zustimmung nicht nur aus ihrer eigenen Fraktion.

Kommunikation mangelhaft

Gleichwohl habe sie den Zeitpunkt ihrer Entscheidung „ganz bewusst gewählt“, sagt Fromme. „Der Doppelhaushalt ist genehmigt. Dadurch bleibt meinen Nachfolger genug Zeit, sich in das neue Amt einzuarbeiten.“ Dieser Nachfolger wird laut Wahlliste der CDU Marvin Wittkowski, der in derselben Sitzung des Rates direkt ins neue Amt vereidigt wurde. Bürgermeister Hartmann würdigte das lange Wirken Frommes und betonte, dass sie als Ortsbürgermeisterin ja weiter erhalten bleibe. „Es gibt kein kommunalpolitisches Feld, dass sie nicht beackert haben“. Er äußerte sich dankbar für diese Leistung und bewertet die Zusammenarbeit anders. „Wir haben uns an vielen Punkten inhaltlich gerieben, aber am Ende immer gut zusammengearbeitet.“ Zu der geäußerten Kritik äußerte er sich nicht.

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