Die Ankündigung der Kreis-Sparkasse Northeim, kleinere Filialen im Landkreis Northeim zu schließen, sorgt für Ärger bei den betroffenen Kunden. Rund 50 Menschen aus der Region haben deshalb am Gründonnerstag vor der Hauptniederlassung in der Northeimer Innenstadt ihren Unmut kundgetan. Allen voran die Bürgermeister und Ortsvertreter der betroffenen Gemeinden. Die KSN selbst hält an ihren Plänen fest, in Zukunft in andere Serviceleistungen zu investieren. Dennoch suche man den Dialog.

Filialen bleiben geschlossen

Die Filialen in Düderode, Höckelheim, Kalefeld, Lindau, Sebexen, Sudheim und Volpriehausen werden nicht mehr öffnen, teilweise werden schon jetzt die Schilder abgebaut. Zuvor wurden die Außenstellen nach Überfällen in Sudheim und Höckelheim vorsorglich geschlossen, wie es im März hieß. Anfang April teilte die KSN dann mit, das Filialnetz zu „überarbeiten“ – und auf die genannten Filialen inklusive Automaten komplett zu verzichten. Offiziell heißt es, man wolle so auf die Marktsituation reagieren. Keiner der genannten Filialen sei demnach wirtschaftlich zufriedenstellend zu betreiben.

Lange Wege

Doch vor allem Sparkassen-Kunden im Rhumetal und Teilen des Alten Amtes müssen nun längere Wege in Kauf nehmen, um mit einem Mitarbeiter der Kreis-Sparkasse Northeim persönlich zu sprechen. Dies, so die Kritiker, treffe vor allem die ältere Demografie der Ortschaften in ländlichen Regionen. Insbesondere der Wegfall der Geld- und Serviceautomaten treffe viele Menschen hart, da sie nun kaum an Bargeld kommen. In vielen der betroffenen Regionen geben es nun aber grundsätzlich keinen direkten und persönlichen Ansprechpartner mehr.

Rund 50 Protestierende kamen an den KSN-Hautsitz in Northeim, brachten unter anderem Plakate mit.

„Nähe verschwindet“

Am Gründonnerstag hat sich deshalb ein Protest vor der Hauptfiliale am Münster in Northeim angemeldet. Rund 50 Menschen nahmen teil, brachten Plakate und individuelle Argumente mit. Geleitet und geführt wurde die kleine Demo von Uwe Ahrens, Bürgermeister von Katlenburg-Lindau. Ebenfalls zu Wort meldeten sich Uslars Bürgermeister Torsten Bauer und Vertretende aus Kalefeld und Volpriehausen. In allen diesen Orten zieht sich die KSN komplett zurück. Aus Sicht der Protestierenden „aus Profitgier“, angesichts stabiler Jahresgewinne der KSN. „Wer in die Satzung der KSN schaut, wird sehen, dass Gewinne erwirtschaften nicht der Hauptzweck der Sparkasse ist. Also worüber reden wir hier?“, fragt deshalb Ahrens.

Uslars Bürgermeister Torsten Bauer und Uwe Ahrens, Bürgermeister von Katlenburg-Lindau, kritisieren die Entscheidung der KSN scharf.

Die KSN reagiert knapp

Vertreter der KSN blieben der Veranstaltung fern. Aus dem Northeimer Rat hörten einige Vertretende aufmerksam zu. Am Morgen hatte die Kreis-Sparkasse noch einmal eine kurze Pressemitteilung veröffentlicht, die im Wesentlichen aber nichts Neues sagt. Man betone aber: „Die Entscheidung das Filialnetz auszudünnen, ist dem Vorstand nicht leicht gefallen.“ Und weiter: „Die Sparkasse bietet weiterhin mehr Filialen im Landkreis als alle anderen Banken zusammen. Zusätzlich werden die von den KSN-Kunden stark nachgefragten Online-Angebote und der telefonische Kunden-Service ausgebaut.“

Die KSN müsse sich an ihrem Slogan „Nähe verbindet“ messen lassen.

Sparkasse will Dialog suchen

Angesichts der Kritik will der KSN-Vorstand um seine Vorsitzende Ute Assmann aber noch deutlicher den Dialog zu seinen Kunden suchen. „Wir sind auch künftig nah bei unseren Kunden. Der persönliche Ansprechpartner bleibt bestehen, wir beraten unsere Kunden wie bisher auf Wunsch auch zu Hause. Neu bieten wir einen Bargeld-Liefer-Servicefür weniger mobile“, so Assmann.

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