Endspurt im Projekt Familienphase: Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Northeim haben jetzt noch die Möglichkeit, das Miteinander und das Engagement in der Region zu stärken.

Projekt wissenschaftlich begleitet

Südniedersachsen lebt vom Miteinander, vom örtlichen Engagement und starken Vereinen, Verbänden und Organisationen. Im Laufe eines Lebens gibt es immer wieder Herausforderungen, die die individuellen Möglichkeiten des Engagements einschränken. Ganz konkret gehen bei uns im Landkreis Northeim vielen Einrichtungen wie Sportvereinen, der Kirche oder auch den Feuerwehren engagierte Menschen verloren, wenn es in die sogenannte Familienphase geht. Warum das so ist und wie dem entgegengewirkt werden kann, untersucht der Evangelische Kirchenkreis Leine-Solling seit Ende 2021 gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftler, Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt (University of Apllied SciencesMagdeburg), in einem wissenschaftlich begleiteten Projekt.

Familie haben weniger Zeit

„Es steht zum Beispiel außer Frage, dass Familienmütter und Familienväter, gerade wenn die Kinder noch sehr jung sind, viel weniger Zeit für ein ehrenamtliches Engagement haben“, betont Wendt: „Auch der Beruf, die Unterstützung der eigenen Eltern oder der Bau eines eigenen Hauses für die eigene Familie binden Zeit, Aufmerksamkeit und Engagement, die für eine Mitarbeit im Verein – verständlicherweise – fehlt Diesen Tatsachen kann man wie bisher auch einfach hinnehmen. Oder man geht, wie hier in Northeim, gezielt auf diese Gruppe zu und fragt sie nach ihren Bedürfnissen.“ Es handelt sich dabei um Menschen irgendwo zwischen 20 und 50, die in dieser Familienphase sind.

Organisationen arbeiten zusammen

Genau das soll mit dem aktuell noch laufenden „Projekt Familienphase“ geschehen. Der Evangelische Kirchenkreis hat sich gemeinsam mit Wendt auf den Weg gemacht und mit der DJK Kolping Northeim, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Kreissportbund und der Feuerwehr im Landkreis Northeim mit seiner Kreisfeuerwehr Projektpartner gefunden, die seit September 2021 aktiv im Projekt mitarbeiten. Ziel ist es, mit einem digitalen Befragungstool eine ganze Palette an Informationen zu sammeln: „Wir möchten von Menschen wissen, was sie von ihrem Verein, ihrem Verband oder ihrer Kirche erwarten, wenn sie in der Familienphase nicht aktiv sein können. Wir wollen wissen, wie wir ihnen helfen können, auch während der Familienphase nicht den Anschluss zu verlieren. Es geht uns darum, zu erfahren, wie wir sie unterstützen können, nach der Familienphase wieder aktiv ins Ehrenamt einzusteigen“, erklärt Jan Mönnich, Jugenddiakon des Kirchenkreises. und Prof. Dr. Wendt ergänzt: „Das ist bislang in dieser Form insgesamt noch kaum erfragt und untersucht worden.“.

Umfrage online

Wer an der Befragung teilnehmen möchte und so mithelfen mag, die Region weiter zu stärken, findet den Befragungsbogen im Internet unter www.surveymonkey.de/r/Familienphase.  Im Herbst sollen die Ergebnisse dann ausgewertet werden. „Wir sind gespannt, wie wir Ehrenamt in unserer Heimat auch in dieser Altersgruppe gezielt stärken können und freuen uns über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, so Jan Mönnich abschließend. 

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