Für die Planung der neuen Sporthalle am Schuhwall ist die Stadt Northeim neue Wege gegangen. Mit einem Wettbewerb ging man im Mai auf die Suche nach dem idealen Architektur-Büro. Anfang der Woche wurden die Vorschläge begutachtet und ein Gewinner kekührt. Die Modelle der weiteren vier Sieger-Vorschläge gibt es ab kommender Woche in der Stadthalle zu sehen.

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Neuland

Das Prinzip ist einfach: nach der üblichen europaweiten Ausschreibung haben 25 Büros vorwiegend aus Deutschland Unterlagen angefordert. 23 von ihnen haben tatsächlich Vorschläge ausgearbeitet und eingereicht. Für die besten Platzierungen lockten insgesamt 90.000 Euro Preisgeld – ohne, dass am Ende auch wirklich ein Auftrag erteilt wird. Um die Rahmenbedingungen kümmerten sich Profis. Die Stadt Northeim holte sich hierzu die Unterstützung vom Stadtplanungsbüro Drees & Huesmann aus Bielefeld.

„Wir haben zum ersten Mal mit einem solchen Wettbewerb gearbeitet“, sagt Northeims Bürgermeister Simon Hartmann. „Alle Vorschläge hatten ein hohes Niveau. Deshalb haben wir großen Respekt vor jedem einzelnen Vorschlag“, so Hartmann. Parallel haben die Mitarbeiter im Rathaus viel Vorarbeit geleistet, „und das, obwohl mit dem Haushalt und dem Mühlenanger weitere große Themen bearbeitet werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hierfür meine größte Anerkennung.“

Gewinner

In einer Neun-Stunden-Sitzung wurden am vergangenen Dienstag alle 23 Vorschläge präsentiert und bewertet. Eine Jury entschied am Ende zusammen mit Experten, welcher Vorschlag für Northeim am besten ist. Gewonnen hat der Entwurf des Architekten Christian Eling aus Lippstadt gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten der Firma GREENBOX aus Köln.

Die neue Schuhwallhalle wird auf dem Grundstück der ehemaligen Gutenberg-Realschule und der alten Schuhwallhalle errichtet.

Um jeden Vorschlag gab es demnach ein zähes Ringen, für und wieder und heftige Diskussionen. Beim Gewinner aber war alles klar. „Wichtig ist zu sagen, dass diese Entscheidung einstimmig getroffen wurde“, betont Jochen König. Der Architekt ist Vorsitzender der Jury gewesen und hat die Abstimmung geleitet. Schon in der Vergangenheit habe er ähnliche Wettbewerbe moderiert und wurde deshalb als Experte dazugezogen.

Das Preisgericht besteht Experten und Politikern:

  • Christian Decker (Architekt aus Lemgo,
  • Thomas Dienberg (Göttinger Stadtbaurat),
  • Rebekka Junge (Landschaftsarchitektin aus Bochum),
  • Jochen König (Architekt aus Aachen),
  • Maria Pfitzner (Architektin aus Hannover),
  • Holger Rübsamen (Architekt aus Bochum),
  • Simon Hartmann (Northeimer Bürgermeister),
  • Astrid Klinkert-Kittel (Northeimetr Landrätin),
  • Wolfgang Haendel (SPD-Ratsmitglied),
  • Malte Schober (CDU-Ratsmitglied),
  • Armin Töpperwien (FUL-Ratsmitglied)

Für den Vorschlag aus Lippstadt habe am Ende die Gesamtkomposition gesprochen. Die Jury war davon überzeugt, dass der Vorschlag von Christian Eling auf der einen Seite funktionell und schlau den Anforderungen entspricht. Gleichzeitig sei die Umgebung sowohl infrastruturell als auch natürlich mit in die Planung einbezogen worden.

Das ist der Vorschlag

In der Vorstellung des Vorschlags mit der Nummer 1313 wird die Gliederung des Baus in seine einzelnen Funktionen hervorgehoben. Der Vorschlag teilt die neue Halle in vier Hauptgebäude, die von allen Hauptrichtungen zugänglich und mit einem zentralen Platz ausgestattet ist. Im Inneren sollen zwei gegenüberliegende Tribünen den Zuschauern ausreichend Platz bieten. Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss soll sich Gastronomie wiederfinden. Gebaut werden soll mit Glas, Stahl, Beton und Klinker. „Dieser nachhaltige Gedanke ist uns besonders wichtig. Denn was wir wollen – und das muss ich so sagen – ist eine Halle ohne viel Firlefanz“, sagt Bürgermeister Hartmann.

In der Nutzungsbeschreibung heißt es dazu:

„Die gesamte Sportnutzung befindet sich auf der Erdgeschossebene barrierefrei angeordnet, vom Foyer aus erreicht man über unterschiedliche Zugänge die Nebenräume des Gymnastikbereiches und der Dreifachsporthalle, über interne Flure erfolgt der Zugang aus den Nebenräumen zu unterschiedlichen Sporthallen. Die Besucher von Sportveranstaltungen werden innerhalb des Foyers mit großzügigen Treppenanlagen in das 1. Obergeschoss geleitet, von wo Sie mit Blick auf das Spielfeld die zwei Tribünenanlagen erreichen, die sich beidseitig auf der Längsseite des Spielfeldes befinden. Die Nebenräume wie WC Anlagen und Thekenbereich sind ebenfalls über das zweigeschossige Foyer zu erreichen. Ein Austritt im 1. Obergeschoss auf eine Dachterrasse rundet das Angebot für die Zuschauer ab.“

Im Außenbereich soll der bereits vorhandene Baumbestand mit in die Landschaftsgestaltung einbezogen und erweitert werden. Der Parkplatz soll „spaß machen“, bekommt einen „grünen Charakter“ und wird „mit dem Hallenbad optimal verknüpft“. Auch Stellflächen für Mannschaftsbusse wird es geben.

Partner gefunden

Mit dem Abschluss des Wettbewerbs ist allerdings die Schuhwallhalle noch nicht fertig gebaut. „Wir haben damit einen Partner gefunden, der gemeinsam mit uns die Halle baut“, betont Hartmann. Nach der Bekanntgabe werden nun erste Gespräche mit dem Architekturbüro geführt. Realisiert wird das Projekt gemeinsam mit den Planern der Stadt Northeim. Mit dem Vorschlag der Architekten aus Lippstadt sei aber ein erster Rahmen gefunden wurde. Kosten soll die Halle nicht mehr als acht Millionen Euro.

Im nächsten Schritt wird die Stadt Northeim das Grundstück von Wohnen in Northeim kaufen und den Bebauungsplan vorbereiten. Mit dem Satzungsbeschluss und dem Abschluss der Planungen kann der Bau schließlich beginnen.

Für die Öffentlichkeit

Der Gewinner-Vorschlag und die bestplatzierten Vorschläge werden ab dem 28. Oktober in der Stadthalle für zwei Wochen der Öffentlichkeit präsentiert. Im Rahmen der Eröffnung betonten die Verantwortlichen noch einmal die gute Zusammenarbeit und die Vorfreude. Im Rahmen der Ausstellungs-Eröffnung wurde auch der Gewinner-Vorschlag genau vorgestellt.

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Zufrieden

Bürgermeister Hartmann ist zufrieden mit dem Ablauf des Wettbewerbs und kann sich sehr gut vorstellen, bei ähnlich großen Ausschreibungen erneut so zu verfahren.“Mit einem starken Partner an der Seite hat sich das Verfahren eines solchen Wettbewerbs auf jeden Fall bewährt“, so der Bürgermeister.

Auch die Beteiligten sind zufrieden. „Die Entwürfe haben uns auch Lösungen aufgezeigt, an die wir so nicht gedacht hätten, das sie machbar sind“, beschreibt Jury-Mitglied und Ratsherr Malte Schober den Mehrwert des Wettbewerbs. Sein Kollege Armin Töpperwien lobt darüber hinaus die tolle Zusammenarbeit von Northeimer Politik und Verwaltung: „Ich denke, wir haben hier gemeinsam eine tolle Lösung gefunden.“

Die Plätze

Der Wettbewerb war mit insgesamt 90.000 Euro dotiert. Dem Sieger werden 26.000 Euro überwiesen, der Zweitplatzierte bekommt 22.000 Euro, der Drittplatzierte 18.000 Euro und der Vierte 12.000 Euro. Außerdem wird ein weiterer Platz aus Anerkennung mit 6.000 Euro belohnt.

Den zweiten Platz erhielt das Büro von Architekt Christoph Palme aus Stade zusammen mit den Landschaftsbauern von Riehl, Bauermann + Partner aus Kassel.

Platz drei ging an die Prof. Dr. Schneider + Co. GmbH in Berlin zusammen mit Extern Garten- und Landschaftsarchitektur, ebenfalls aus Berlin.

Platz Vier ging an ein Architekturbüro aus Achen und Landschaftsbauer aus Kassel. Mit einer Anerkennung wurden Architekten aus Köln, Münster, Krefeld und Rietberg bedacht.

 

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