Bei einem Feuer in Sudheim vor genau einem Monat wurde das Haus der Familie Fürsten stark beschädigt. Während die Reparaturarbeiten noch Monate dauern und die Familie in einer Ferienwohnung untergekommen ist, reißt die Welle der Unterstützung nicht ab.

Rauch und Hitze beschädigen Haus

Es war ein Schock für die Familie Fürsten aus Sudheim, als aufgrund eines technischen Defekts erst der Carport und später Teile des Hauses Feuer fingen. Rauch und Hitze zogen in die Räume, zerstörten ein Kinderzimmer und hinterließen Giftige Gase in Wänden und Gegenständen. Derzeit ist das Haus weiterhin unbewohnbar. Die Familie ist in einer Ferienwohnung in Bühle untergekommen. Nun prüfen Gutachter, was getan werden muss, damit die Familie bald wieder in ihr Haus zurück kann

Breite Unterstützer

In der Zwischenzeit hatte sich eine breite Welle der Unterstützung formiert. Kurz nach dem Feuer rief das Deutsche Rote Kreuz zu Spenden auf, um die Familie wenige Wochen vor Weihnachten zu unterstützen. Innerhalb von etwa vier Wochen sind so genau 12.496 Euro zusammengekommen, sagt Kreisbereitschaftsleiter Frank Beckmann vom DRK Göttingen/Northeim. Das Konto war bei der KSN eingerichtet, 100 Prozent gehen an die Familie. Mehr als 200 unterschiedliche Spenden sind eingegangen.

Alle haben geholfen

Dass sich die Spendensumme auf so viele Schultern verteilt, ist für Beckmann ein tolles Zeichen. „Das Interesse der Menschen kam von überall her. Es sind kleine Spenden mit ein paar Euro dabei, aber auch welche mit Tausend.“ Der DRK-Kreisverband, in dem sich Alexandra Fürsten seit Jahren engagiert, hat ebenfalls unterstützt. „Beim Umzug hatten wir zwölf Kartons, 15 Leute kamen und halfen“, erinnert sie sich an die Anpack-Mentalität der ehrenamtlichen Rotkreuzler. Vieles war aber nicht in den Kartons, fast der gesamte Hausrat musste nach dem Feuer entsorgt werden.

Konto bleibt geöffnet

Das Konto bleibt übrigens noch bis Januar bestehen, sagt Frank Beckmann. „Wenn jemand noch spenden möchte, reichen wir das direkt weiter“, verspricht er.

KREISSPARKASSE NORTHEIM
IBAN: DE67 2625 0001 0172 3063 83.
Empfänger Frank Beckmann DRK
VERWENDUNGSZWECK HILFE FÜR FAMILIE FÜRSTEN.

Geld gibt Sicherheit

Am stärksten betroffen von Feuer und Rauch war das Kinderzimmer der Tochter, welches komplett zerstört wurde. Dafür, aber auch für Kosten, die nicht von der Versicherung gedeckt sind oder die durch kurzfristig notwendige Anschaffung entstehen, soll das Spendengeld genutzt werden. Mittlerweile kommt die Familie auch wieder etwas zur Ruhe, sagt Vater Andreas Fürsten „Wir kommen bei dieser Unterstützerwelle kaum hinterher, uns zu bedanken. Es ist überwältigend, damit haben wir nicht gerechnet.“

Familie hält zusammen

Die Familie habe sich inzwischen gut in der zur Verfügung gestellten Ferienwohnung im Nachbarort Bühle eingelebt, sagt Alexandra Fürsten. Doch der Schock sitzt immer noch tief und die Wunden sind noch lange nicht verheilt. „Es tut weh, wenn wir hier her zurückkommen. Wir haben das Haus mit unseren eigenen Händen aufgebaut, der Brandgeruch ist noch in der Nase.“ Nun gehe es vor allem darum, den Kindern ein normales Weihnachtsfest zu bieten. „Wir wollen es so normal gestalten wie es geht, damit es für die Kinder einfach schön ist“, sagt Andreas Fürsten. Seine Frau ergänzt: „Wir halten als Familie zusammen. Das bekommen wir ganz gut hin.“

Das passiert mit dem Haus

Äußerlich ist aktuell nur am hinteren Teil des Hauses zu erkennen, das ein Feuer gewütet hat. Aufgrund der Bauweise des erst sechs Jahre alten Hauses ist der giftige Qualm aber nicht nur in den Wohnbereich eingedrungen und hat alle Oberflächen belegt. Auch in die Zwischenwände sei laut Andreas Fürsten der Rauch gezogen und hätte diese damit beschädigt und kontaminiert. Gutachter klären nun, wie viel gemacht werden muss – eine Kernsanierung scheint aber notwendig.

Einzug frühestens in einem Jahr

Dazu gehört auch das Dach. „Das muss erstmal komplett runter“, sagt Andreas Fürsten. Fachleute könnten dann auch klären, wie viel von der Holzkonstruktion ersetzt werden muss. Zudem spiele nun die Witterung den Fürstens nicht in die Karten, erst im Frühjahr bei steigenden Temperaturen könnten die größeren Aufgaben angegangen werden. Stand jetzt geht die Familie davon aus, dass sie frühestens in zehn bis zwölf Monaten wieder in ihr Eigenheim einziehen kann. Bis dahin müssen auch über die Ferienwohnung hinaus Lösungen gefunden werden.

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