Die Sporthalle der Berufsbildenden Schulen in Northeim wird zur Erstunterkunft für Flüchtende. Die Halle, die dem Landkreis Northeim gehört, wird nun mit ehrenamtlichen Helfern der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes umgebaut.

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Halle wird umgebaut

Verantwortliche der Kreisfeuerwehr des Landkreises Northeim um Kreisbrandmeister Marko de Klein, vom Technischem Hilfswerk und der Kreisverwaltung haben sich zur Planung am Montagabend im Stabsraum des Kreishauses zur finalen Abstimmung getroffen. Vorausgegangen war ein Vor-Ort-Termin in der Sporthalle mit allen beteiligten Organisationen sowie dem Ersten Kreisrat Jörg Richert an der Spitze.

Täglich mehr

Ob und wie viele Flüchtende dort zeitnah untergebracht werden, ist allerdings noch nicht klar. Die Zahl der Kriegsflüchtlinge, die im Landkreis Northeim untergebracht werden müssen, steige laut Kreisverwaltung stetig an. Pro Tag werden dem Landkreis Northeim aktuell bis zu 21 Personen von der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen zugewiesen, mit einer Zuweisungspause donnerstags.“ Die Landesaufnahmebehörde hat jedoch bereits auf die Möglichkeit einer Steigerung der Zuweisungszahlen hingewiesen“, heißt es aus dem Kreishaus. Das könne kurzfristig innerhalb von 12 Stunden geschehen.

Zahl der Flüchtenden nur geschätzt

Aktuell sind 773 Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Northeim registriert. Es wird geschätzt, dass sich zudem rund 200 ukrainische Geflüchtete im Landkreis Northeim aufhalten, die sich bisher noch nicht haben registrieren lassen. Die Kreisverwaltung empfiehlt dringend, eine Registrierung vornehmen zu lassen, um damit einen Anspruch auf staatliche Leistungen (auch Krankenhilfe) zu erhalten. Registrierungen sind im Bürgerbüro/Meldeamt der jeweiligen Gemeinden möglich.

Suche nach Wohnraum

Mit der Einrichtung der Erstaufnahme in der BBS-Sporthalle soll auch in kurzer Zeit ein Ort geschaffen werden, um die Flüchtenden unterzubringen. Dabei sollen die Ankommenden nur für kurze Zeit in der Sporthalle untergebracht werden. „Darum bemüht sich der Landkreis fortwährend, Wohnungen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine anzumieten“, so eine Kreissprecherin. Dabei werde weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe gebeten: Zur Verfügung stehender Wohnraum kann per Online-Formular an die Kreisverwaltung gemeldet werden.

So wird die Halle umgebaut

Geplant ist, die Sporthalle ab Dienstagnachmittag mit täglich rund 50 Kräften zu einer provisorischen Gemeinschaftsunterkunft umzubauen. Hier werden künftig die Menschen aus der Ukraine für einige, wenige Tage untergebracht, bis sie auf Wohnungen im Landkreis weiterverteilt werden. Die Sichtung der gemeldeten Wohnungen erfolgt weiterhin durch das THW.

Modularer Aufbau

112 Personen sollen in der Gemeinschaftsunterkunft in Northeim Platz finden. Die Unterbringung erfolgt in einem modularen System. Diese Bereiche, ausgestattet mit Feldbetten, können je nach benötigter Größe, etwa für Alleinreisende, Mütter mit Kindern oder ganze Familien, flexibel angepasst werden.

Boden wird geschützt

Um die Unterbringung möglich zu machen, wird in der Halle ein Schutz für den Boden, bestehend aus Holz und Vlies verlegt. Die Koordination aller Arbeiten erfolgt durch die Technische Einsatzleitung der Kreisfeuerwehr des Landkreises Northeim in enger Abstimmung mit THW und DRK. Der Parkplatz unmittelbar vor der Sporthalle wurde bereits am Montagabend abgesperrt.

Feuerwehr kocht

Für die Verpflegung der untergebrachten Personen werden aktuell die finalen Konzepte erarbeitet. Ziel ist es, das Essen und die Getränke über einen Caterer zu beziehen. Bis dies möglich ist, übernehmen die Feuerwehrbereitschaften 1 und 2 das Kochen. Mitte kommender Woche soll die Unterkunft dann betriebsbereit sein. Sollte es zudem notwendig sein, dass die Halle längerfristig als Erstaufnahmenstelle genutzt werden muss, sucht die Kreisverwaltung derzeit nach einem geeigneten Betreiber. Bis dahin werde weiterhin auf die ehrenamtlichen Hilfsorganisationen gesetzt, „um möglichst ressourcenschonend vorzugehen“.

Foto: Kreisfeuerwehr Northeim

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