Mit einer deutlichen Lohnerhöhung und der Auszahlung des Inflationsausgleichs will das Autohaus Bethel in Northeim ein klares Zeichen setzen. Das Familienunternehmen ist überzeugt, dass auch kleinere Unternehmen die Möglichkeit haben, ihren Mitarbeitenden nicht nur Wertschätzung entgegenzubringen, sondern sie auch in herausfordernden Zeiten zu unterstützen.

Nicht nur die Industrie

Die IG Metall hat jüngst für ihre Branche ein Lohnplus von acht Prozent durchgesetzt, außerdem gestattet der Staat allen Unternehmen eine abzugsfreie Zahlung bis 3.000 Euro an die Mitarbeitenden. Beides ordentliche Summen, die sich große Unternehmen und die Industrie leisten können. Dass das aber auch regionale Familienunternehmen schaffen können und so ihre Mitarbeitenden wertschätzend unterstützen, wird nun das Autohaus Bethel beweisen. Im Rahmen der Weihnachtsfeier offenbarte die Geschäftsführung allen 18 Mitarbeitenden das Lohnplus von ebenfalls acht Prozent und die gestaffelte Zahlung von 3.000 Euro. „Davon profitiert jeder, von der Reinigungsfachkraft bis zum Meister“, sagt Claudia Bethel.

Attraktiver Arbeitgeber

Vor mehr als 40 Jahren gründete ihr Ehemann Ernst-August Bethel das Autohaus. Heute ergänzen Sohn Bojan als Geschäftsführer und Schwiegertochter Monika im Betrieb die Familientradition. Und als solche sehen sie ihre Mitarbeitenden als ausschlaggebend für den Erfolg des Betriebes. „Wir haben uns natürlich die Frage gestellt, wie wir uns als kleines Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber platzieren können“, sagt Seniorchef Ernst-August Bethel. Insbesondere im Wettbewerb mit der Industrie, betont der Obermeister der KFZ-Innung, gehe das über den finanziellen Ausgleich und das Gehalt.

Der Charme des Familienunternehmens

Doch auch die Besonderheiten eines Familienunternehmens und der Standort Northeim als preiswerte und gut gelegene Region spielen eine Rolle, wenn sich junge Menschen für ein Unternehmen dieser Größe entscheiden. Mit ihrer Entscheidung, mit einem deutlichen Lohnplus die Mitarbeitenden zu unterstützen, will die Familie Bethel vor allem Haltung zeigen. „Jeder einzelne Mitarbeiter wirkt an unserem Erfolg mit.“ Vor Bojan Bethel ist es auch eine Investition in die Zukunft, eine Investition in den wichtigsten Teil des Unternehmens.

Ein guter Tag

Und diese Zukunft und auch der Erfolg sind so planbar. Das Unternehmen an der Stettiner Straße soll wachsen, aber weder schnell noch ins Unendliche. „Lieber ein kleiner, gesunder Betrieb als ein großer, gehetzter“, wünscht sich Claudia Bethel. Genau das sind die Vorteile, die zwar nicht auf dem Lohnzettel auftauchen, am Ende des Tages aber alle ruhig schlafen lässt.

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