In Höckelheim steht ein ehemaliges Gutshaus bereit, um Flüchtende aus der Ukraine aufzunehmen. Am vergangenen Wochenende haben unzählige Spender und Helfer das leerstehende Haus wohnbar gemacht. Nun wartet die Familie Jungklaus gespannt auf die Ankunft der befreundeten Familie aus der Ukraine. Die steckt allerdings noch an der Grenze fest. Derweil spielen sich vor dem Gutshaus unschöne Szenen ab.
Riesige Hilfsbereitschaft
Die Spendenbereitschaft war gigantisch, innerhalb weniger Stunden spendeten Menschen aus der Region Kleidung, Nahrung und Möbel. Die Familie Jungklaus hatte das Gutshaus im vergangenen Jahr gekauft. Es soll nun Menschen aus der Ukraine eine Unterkunft bieten, Freunde der Familie sind auf dem Weg über Rumänien und Ungarn nach Deutschland. Die Wartezeit an der Grenze beträgt derzeit zwei Tage. Währenddessen ist eines der Kinder krank geworden, berichtet Saskia Jungklaus.
Warten auf die Familie
Während in Deutschland also gehofft und gebangt wird, spielen sich derweil in Höckelheim unschöne Szenen ab. „Wir haben so viele Spenden bekommen, dass wir jetzt gut versorgt sind“, sagt Saskia Jungklaus. Allerdings kommen immer noch Menschen mit vollen Koffern, um Spendengüter abzugeben. „Wir haben erstmal genug und warten jetzt, bis die Familien da sind“, so Jungklaus. „Wir benötigen nichts mehr. Ich bitte unbedingt davon abzusehen, einfach etwas zu spenden, das wir nicht angefordert haben“.
„Wir machen das auch zum ersten Mal“
Wiederholt sei es vorgekommen, dass Spender wütend vor dem Haus der Familie Jungklaus standen und auch Saskia Jungklaus beschimpften. Einige Spender sind enttäuscht, andere wollen ihre mitgebrachten Sachen nicht wieder mitnehmen. Andere wiederum stellen die Güter kommentarlos vor die Tür des Gutshauses. „Wir sind keine professionelle Organisation und machen das alles in Eigenregie“, sagt sie. „Bitte haben Sie dafür Verständnis. Wir machen das auch zum ersten Mal.“
Schwierige Flucht
Derweil wollen die flüchtenden am Freitagmorgen einen neuen Versuch wagen, die Grenze zu überqueren. An der Grenze zu Ungarn wird laut rnd verschärft kontrolliert, flüchtende müssen teilweise Tage ausharren, bis ihnen die Ein- und Weiterreise erlaubt wird. Laut Saskia Jungklaus ist die befreundete Natascha derzeit mit ihrem fünf Jahre Kind, zwei Geschwistern und zwei weiteren Jugendlichen auf dem Weg nach Höckelheim. Wann sie ankommen, ist noch nicht klar.



