Die Berufsberatung im Landkreis Northeim will in Zukunft noch gezielter Dienstleister für junge Menschen anbieten.
Dazu werden von der Kreisverwaltung, dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit jetzt Kräfte gebündelt. Mit einer gemeinsamen Initiative wollen sie jungen Menschen im Landkreis Northeim den Start in das Berufsleben erleichtern.
Gebündelte Angebote für Jugendlicher
Beratungs- und Betreuungsangebote sollen speziell für die jüngere Zielgruppe zentral unter einem Dach stattfinden.
„Dabei ist das Ziel, dass im Landkreis Northeim jeder junge Mensch einen Schulabschluss schafft und eine Ausbildung oder ein Studium abschließt“, heißt es dazu in einer offiziellen Mitteilung.
Wer sich unter der Jugendberufsagentur eine klassische Behörde vorstellt, liegt allerdings falsch. Modern und unkonventionell gestaltet soll sie sein. Ein freundlicher, einladender Ort mit einem Lounge-Bereich, in dem sich junge Menschen mithilfe moderner Medien rund um Schulabschluss, Ausbildung und Studium informieren können. Unbürokratische Hilfe und Unterstützung, ein Ort an dem auch Unternehmen mit potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern ins Gespräch kommen können.
Denn während die Unternehmen bundesweit über fehlende Fachkräfte klagen, ist die Zahl der Ausbildungsabbrüche gleichzeitig auf den höchsten Stand seit den neunziger Jahren geklettert. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hält es deshalb für wichtig, dass bereits in einem frühen Stadium der Orientierung Perspektiven und Chancen ausreichend beleuchtet werden. „Die Jugendberufsagentur soll ein Partner auf Augenhöhe sein, der die jungen Menschen von Beginn an informiert, sie unterstützt und in schlechten Zeiten auch mal auffangen kann“, beschreibt Astrid Klinkert-Kittel das gemeinsame Projekt.
Start in Northeim
Vorgesehen ist, dass die erste Jugendberufsagentur in Northeim eröffnet. Dafür wird derzeit noch nach einer geeigneten Location gesucht, die zentral liegt, gut zu erreichen und möglichst barrierefrei ist. Weitere Standorte in Uslar und Einbeck sind geplant.
„Unser erklärtes Ziel muss es sein, dass kein junger Mensch beim Übergang von der Schule in den Beruf verloren geht“, betonte Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Göttinger Arbeitsagentur. „Ein Berufsabschluss ist die beste Versicherung gegen Langzeitarbeitslosigkeit. Er bietet das Fundament, auf dem sich weitere berufliche Erfolge aufbauen lassen. Um unser Ziel zu erreichen, wollen wir unsere vielfältigen Angebote besser koordinieren. Denn zahlreiche Instrumente für unser Vorhaben sind bereits vorhanden, jetzt gilt es, sie zu vernetzen. Ein Berufsabschluss für jeden Jugendlichen: das ist nicht nur gesellschaftspolitisch wünschenswert. Auch die Betriebe unserer Region brauchen ausgebildete Fachkräfte, um gut aufgestellt in die Zukunft blicken zu können.“
Politik entscheidet im September
Um das Projekt voranzubringen, hat eine Arbeitsgruppe mit Mitarbeitern des Jobcenters und der Kreisverwaltung bereits ihre Arbeit aufgenommen. „Alle Beteiligten erkennen die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung. Deshalb wird das Projekt mit höchster Motivation vorangetrieben“, sagt Stefan Schäfer, Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Northeim.
Stefan Schäfer weist daraufhin, dass die allgemeinen und berufsbildenden Schulen in der Region unverzichtbare Partner sind wenn es darum geht, die Jugendlichen präventiv zu unterstützen.
Der Zeitplan der Arbeitsgruppe sieht vor, dem Northeimer Kreistag im September eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis Northeim, der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter zur Abstimmung vorzulegen.