Die ersten Metallpfosten stehen schon, der Zaun wird bald folgen. Fast zwei Meter hoch wird die Martin-Luther-Schule in Northeim „eingefriedet“, wie es im offiziellen Beamtendeutsch heißt. Ein Zaun wird errichtet: um den Schulhof, um den Spielplatz. Gleich mehrere Bürger meldeten sich am Donnerstag an die Redaktion mit Hinweis und Sorge.
Viele Fragen
„Können sich Grundschüler in einer eingezäunten Schule Wohlführen?“ „Stört das nicht die Optik des historischen Gebäudes?“ „Sieht das nicht aus wie im Gefängnis?“ Nur ein kleiner Auszug der Bedenken, die die Northeim-jetzt Redaktion anonym erreichten. Tatsächlich muss diese Frage aber zunächst jeder für sich selbst beantworten.
Eine Antwort
Eine Antwort auf die Frage, warum überhaupt ein hoher Zaun um das Schulgelände errichtet wird, hat die Stadtverwaltung zu bieten. Laut Rathaus geht der Zaunbau auf eine Forderung der Landesschulbehörde zurück. Demnach „sollen Schulzäune das Schulhofgelände gegenüber Verkehrsflächen und Nachbargrundstücken abgrenzen“, heißt es in einer Stellungnahme. Tatsächlich stehen drei der vier Grundstücksseiten des Schulareals an einer Straße.
Zwar steht im Bereich des historischen Gebäudes schon ein Zaun auf der Grundstücksmauer, dieser ist allerdings nur knapp über einen Meter hoch. Außerdem soll der neue Zaun zum einen den Lehrern die Beaufsichtigung erleichtern und zum anderen dem Vandalismus vorbeugen. „Gute Erfahrungen sind bereits mit der Einfriedung der Astrid-Lindgren-Schule gemacht worden“, heißt es aus dem Rathaus weiter.
Schulen einzäunen, Freizeiteinrichtungen schließen, Spielplätze in Baugrundstücke umwandeln. Kinder und Jugendlichen jeglichen Platz nehmen und sich dann über Unrat und Vandalismus im Wald entzürnen. Das ist die Realität in einem vergeisenden Deutschland, welches nun auf Zuwanderung angewiesen ist.