Das Weihnachtsfest 2024 markiert für die Kirchengemeinde Northeim und ihren neuen Pastor Christian Völckers einen besonderen Moment. Der 35-Jährige, der vor sechs Monaten sein Amt in der Gemeinde angetreten hat, steht nicht nur vor seinem ersten Weihnachtsfest als Pastor in Northeim, sondern auch vor einem persönlichen Highlight: Es ist sein erstes Weihnachten als Vater.

Ein Jahr voller Neuanfänge

Mit seinem Wechsel nach Northeim begann für Christian Völckers und seine Familie ein neuer Lebensabschnitt. Ursprünglich aus der Region Göttingen stammend, wo das Paar seit Jahren verwurzelt ist, war es den beiden besonders wichtig, eine Stelle in der Nähe zu finden. „Unsere soziale Anbindung und der Arbeitsplatz meiner Frau in Göttingen haben eine entscheidende Rolle gespielt. Die Landeskirche erlaubt eine Fahrzeit von bis zu einer Stunde, aber für uns waren 30 bis 40 Minuten realistischer“, erklärt Völckers.

Nach einer intensiven Auswahlphase fiel die Entscheidung für Northeim. Hier wurde die Gemeinde durch eine besondere Regelung – den Verzicht auf das Wahlrecht – zur Probedienststelle, was für beide Seiten ein Vertrauensbeweis war. Der Start sei äußerst positiv verlaufen, wie Völckers betont: „Wir hatten Glück, dass wir in eine intakte Gemeinde kamen, die mit einem engagierten Kirchenvorstand und einem funktionierenden Pfarrbüro gut aufgestellt ist.“

Vom Zuhören und Verstehen

Das erste Jahr in einer neuen Gemeinde ist für einen Pastor stets von intensiven Begegnungen geprägt. Völckers beschreibt diese Phase als ein Jahr des Zuhörens und Verstehens: „Ich möchte erst einmal die Menschen und ihre Talente kennenlernen, sehen, welche Angebote es gibt und wie die Gemeinde tickt.“ Erst danach plane er, eigene Akzente zu setzen. Der lebendige Adventskalender, eine feste Tradition der Gemeinde, bietet eine gute Basis. „In diesem Jahr halte ich mich noch an die bestehenden Strukturen. Nächstes Jahr kann ich dann schauen, wie ich eigene Ideen einbringen kann.“

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Dabei steht für ihn fest, dass jede Veränderung nur im Dialog mit der Gemeinde und dem Kirchenvorstand stattfinden soll. Besonders die Verbindung von Musik, Kultur und theologischen Impulsen liegt ihm am Herzen: „Ich sehe großes Potenzial darin, die Arbeit des Pfarramts enger mit musikalischen und kulturellen Projekten zu verknüpfen. Gemeinsame Veranstaltungen wie das Händel-Konzert mit einer theologischen Einführung und einer begleitenden Ausstellung könnten uns helfen, ein unverwechselbares Profil zu schaffen.“

Das erste Weihnachten als Vater

Besonders emotional wird dieses Weihnachtsfest für Völckers durch seinen neuen Familienstatus. Seine Tochter, die im Spätsommer geboren wurde, verändert den Blick auf das Fest: „Es ist ein ganz besonderes Gefühl, dieses Weihnachten mit meiner Tochter zu feiern. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.“

Die Weihnachtsfeiertage sind traditionell gefüllt mit Gottesdiensten, und für Völckers beginnt der 24. Dezember mit den Vorbereitungen für gleich zwei Krippenspiele. „Ich liebe die Arbeit mit Kindern. Es erinnert mich an meine eigene Kindheit, in der ich selbst jedes Jahr als Hirte im Krippenspiel mitgemacht habe. Diese Tradition jetzt als Pastor weiterzuführen, hat für mich eine besondere Bedeutung.“

Für ihn ist die kindliche Freude am Weihnachtsfest ein Kernaspekt, den er auch in seiner eigenen Familie bewahren möchte. „Unser Tag startet entspannt mit einem gemeinsamen Frühstück und etwas Weihnachtsmusik. Später begleite ich die Krippenspiele und begrüße die Gemeindeglieder. Am Abend freue ich mich darauf, den Heiligabend zu Hause mit meiner Familie ausklingen zu lassen.“

Gemeinde mit Potenzial

Northeim bietet als Gemeinde viel Gestaltungsspielraum. Völckers hebt die kulturelle und musikalische Vielfalt hervor, die er in den kommenden Jahren weiter ausbauen möchte. Mit neuen Projekten und einem klaren Fokus auf gesellschaftliches Engagement will er die Kirchengemeinde sichtbarer machen. Dabei sei es ihm wichtig, auch unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen: „Wir haben eine feste Gemeinschaft, aber ich sehe auch Potenzial, neue Menschen für unsere Arbeit zu gewinnen, ohne bestehende Mitglieder zu vernachlässigen.“

Der Schwerpunkt der Gemeinde auf Kultur, Musik und gesellschaftspolitische Themen eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, um nicht nur liturgische, sondern auch kulturelle Angebote zu schaffen. Völckers betont jedoch, dass solche Entwicklungen immer im Einklang mit der Gemeinde erfolgen sollen. „Es geht darum, eine Balance zu finden. Wir müssen darauf achten, dass wir uns weiterentwickeln, ohne dabei Teile der Gemeinde zu verlieren.“

Ein Blick in die Zukunft

Das kommende Jahr verspricht spannend zu werden. Völckers plant, eigene Schwerpunkte zu setzen, vor allem im Hinblick auf die enge Zusammenarbeit mit der neuen Kirchenkreis-Kantorin oder dem neuen Kantor, die in den kommenden Monaten gewählt werden sollen. „Das wird eine Weichenstellung, die für die nächsten Jahre entscheidend ist. Mit dieser Person möchte ich eng zusammenarbeiten, um musikalische und theologische Aspekte noch stärker zu verbinden.“

Trotz der Herausforderungen sieht Völckers optimistisch in die Zukunft: „Wir sind als Familie in Northeim angekommen und freuen uns auf die kommenden Jahre. Es ist ein neuer Lebensabschnitt, der uns als Familie und mich als Pastor fordert und bereichert.“

Am Ende des Jahres zieht er eine erste Bilanz: „Dieses erste halbe Jahr war für mich eine Zeit des Ankommens, des Hineinwachsens in die Gemeinde und des gegenseitigen Kennenlernens. Mit dem Weihnachtsfest schließt sich dieser Kreis und ein neuer beginnt. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit der Gemeinde in die Zukunft zu gehen.“

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