Nach der Vorschlagswahl eines neuen Kreisbrandmeisters und der öffentlichen Kritik am neuen Kandidaten Bernard Krzepina soll sich in dieser Woche erstmals die Politik mit der Posse beschäftigen. Nach einer ersten Diskussion in der Sitzung des Ausschusses gilt das finale Votum im April durch den Kreistag. Doch nun die erste Überraschung: Die Aussprache im zuständigen Ausschuss für Brand- und Katastrophenschutz am Mittwoch, 26. März findet nicht statt. Sie wird verschoben.
Nachdem Noch-Kreisbrandmeister Marko de Klein im Februar die Wahl knapp gegen Herausforderer Bernard Krzepina verloren hat, gab es ungewöhnlich scharfe Kritik durch Regierungsbrandmeister Henning Thöle in Richtung des neuen Kreisbrandmeisters. Der Vorwurf: Krzepina sei ungeeignet. Auch die Abschnittsbrandmeister distanzierten sich in einer nur an die Politik versendeten Stellungnahme vom Gewählten, auf die sich der Regierungsbrandmeister in seiner Stellungnahme ebenfalls bezieht.
Zur Erklärung: Die Wahl durch die Feuerwehr, wer neuer Kreisbrandmeister wird, ist eine Vorschlagswahl an die Politik. Diese hält in der Regel an der Empfehlung der Feuerwehrleute fest und ernennt anschließend den Kreisbrandmeister. Zunächst bewertet der zuständige Ausschuss das Thema, anschließend muss der Kreistag abstimmen.

Doch zum Anfang der neuen Woche und damit zwei Tage vor der ersten Sitzung ist der Tagesordnungspunkt aus dem öffentlichen Teil des Ausschusses für Brand- und Katastrophenschutz verschwunden. “Im Austausch mit den Kreistagsfraktionen hat sich der Eindruck verfestigt, dass die anstehende Personalentscheidung für die Funktion des Kreisbrandmeisters noch zusätzliche Vorbereitungszeit benötigt”, sagt eine Sprecherin der Kreisverwaltung auf Anfrage. In der Folge wurde der Tagesordnungspunkt zunächst abgesetzt. Ende vergangene Woche suchte Bernard Krzepina das Gespräch zur Kreisverwaltung und Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. In einer eigenen Stellungnahme wehrte er sich gegen die durch den Regierungsbrandmeister erhobenen Vorwürfe.
Die Verschiebung gebe nun “allen Beteiligten die Möglichkeit, bestehende Klärungsbedarfe anzusprechen und – wenn möglich – eine Einigung herbeizuführen, um eine fundierte und gut abgestimmte Entscheidung zu gewährleisten”, heißt es weiter aus dem Kreishaus. Brisant: Die Beteiligen rechnen mit “weiteren Erkenntnissen”, heißt es, “die in die Entscheidungsfindung einfließen können”. Welche genau das sind, dazu liegen keine Informationen vor. Auch nicht, zu welcher Ausschusssitzung der Tagesordnungspunkt erneut aufgenommen wird. Damit steht auch fest, dass der Kreistag nicht schon Anfang April Krzepina zum Kreisbrandmeister ernennen wird.