Seit dem Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages werden am Bauhof in Northeim wieder Sandsäcke gepackt. „Wir waren komplett leer“, sagt Northeims Stadtbrandmeister Bernard Krzepina. Die Situation im Kreis entspannt sich, doch es wird mit neuem Wasser gerechnet.
Sand und Sandsäcke
Allein an Heiligabend wurden rund 6.000 Sandsäcke gefüllt und eingesetzt. Dennoch ist die Stimmung positiv, sagt Krzepina. Bis zum Mittag wollen die Kameraden wieder bei ihren Familien sein. Das Technische Hilfswerk ist seit drei Tagen damit beschäftigt, im Pendelverkehr Sand und Sandsäcke zu den Bauhöfen der Region zu liefern, neben Northeim auch in Katlenburg.
Die Lage in Einbeck
In Einbeck hat die Feuerwehr Heilig Abend und in der Nacht diverse Keller ausgepumpt und mit Unterstützung durch THW und Johanniter gefährdete Gebäude und Infrastrukturen mit Sandsäcken gesichert. 12.000 Sandsäcke wurden befüllt. Personen, die sich in Kleingartenanlagen aufhalten, werden aufgefordert, sich und ihre Sachwerteumgehend in Sicherheit zu bringen. Von Süden aus ist die Kernstadt derzeit nur eingeschränkt erreichbar, Reinserturm-und Walkemühlenweg sind gesperrt. Hier und in den anderen gesperrten Bereichen ist das Betreten und Befahren weiterhin streng verboten, es besteht Lebensgefahr. Hierzu musste die Feuerwehr bereits Rettungseinsätze durchführen, die die derzeit hohe Auslastung in vermeidbarer Weise weiter erhöht haben.
Leinepolder will Wasser ablassen
Die Pegel der Ilme und des Krummen Wassers sind derzeit gleichbleibend, meldet das Rathaus. Es sei allerdings damit zu rechnen, dass gegen Abend sowohl in der Leine, als auch in den Nebenflüssen die Pegel deutlich steigen, da aus dem Leinepolder aufgrund starken Zulaufs wieder größere Wassermengen abgelassen werden müssen. Es besteht die Gefahr, dass die Pegel die Höchststände der letzten Tage übersteigen. Es kann noch keine Entwarnung gegeben werden!
Rhume fließt in den Northeimer Freizeitsee
Seit Montagmorgen fließt die Rhume bei Northeim direkt in den Freizeitsee. Ein Teil des dortigen Rundweges ist eingebrochen und lässt den Zustrom so ungehindert zu. Der Nordhafen wurde daraufhin durch die Stadt evakuiert, der Krisenstab habe die Lage im Blick. Betroffen sind mehrere Bootshäuser, unter anderem der Rettungsschwimmer, und ein Restaurant. Genaue Infos dazu gibt es hier.
Hochwasser-Touristen beschäftigen Rettungskräfte
Aufgrund der weiter angespannten Lage entlang der Rhume und Leine sowie der aufgeweichten Deiche bittet die Kreisfeuerwehr eindringlich darum, die Deichanlagen in der Region nicht zu betreten. „Halten Sie zudem Abstand zu Flüssen und Bächen und fahren Sie nicht durch überflutete Straßen“, heißt es in einer Mitteilung. Immer wieder müssen die Feuerwehren, teils gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk, zu entsprechenden Einsätzen ausrücken und Personen retten. In Einbeck wurde den Rettungskräften bereits in der Nacht auf den 24. Dezember eine Person im Wasser gemeldet, die ihre Hunde retten wollte. Person und Hunde konnten durch die Feuerwehr gerettet werden. Die Situation an Rhume und Leine bleibt angespannt. Feuerwehr, Rettungsdienste, THW und Polizei sind der Bevölkerung sehr dankbar, wenn sie diese Hinweise befolgen und wir so gemeinsam sicher durch die Feiertage kommen.