Eine Party im Jägerzelt Northeim sorgte Freitagnacht für mehrere Polizeieinsätze, eine Beamtin wurde dabei verletzt. Nun melden sich die Veranstalter mit einem Statement zu Wort.

So sehen es die Veranstalter

Anders als auch auf Northeim-jetzt geschrieben, war es keine Abi-Party. Organisiert wurde sie dennoch von Schülern des aktuellen Abiturjahrgangs des Gymnasium Corvinianum. Stellung beziehen nun Hedi Mohammed und Gesa Sperlich als Jahrgangssprecher, Maxi Hirr, Jana Schulz, Johanna Fischer und Julian Kwasny als Organisatoren.

Sie geben vor allem der eingesetzten Security eine Mitschuld daran, dass die Veranstaltung vor den Toren eskalierte. „Die diversen Anlässe zu den Anzeigen waren alle außerhalb der Halle und damit für uns persönlich praktisch außerhalb der Verantwortung. Die Security, die dort hätte eigentlich eingreifen sollen, hat auch hier ihre Aufgabe nicht wahrgenommen.“ Außerdem, so heißt es in dem Statement, seien am Ende sehr viel mehr Gäste gekommen als zunächst erwartet. 

Besonders schmerzlich aber seien die zahlreichen Kommentare in den sozialen Netzwerken nach Bekanntwerden der Vorfälle. Sprecher Hedi Mohammed wird besonders deutlich. „Was mich am meisten entsetzt sind die ganzen negativen Kommentare, vor allem im Internet. Da wird von einer Verrohung und Verdummung der Jugend gesprochen, von den Folgen einer angeblich antiautoritären Erziehung und davon, dass es früher nicht so gewesen sei.“

Das gesamte Statement ungekürzt:

Das Statement im Wortlaut

„Erst nach den Aufräumarbeiten, die direkt im Anschluss der Feier um 3 Uhr nachts begonnen haben und bis 18 Uhr dauerten, haben wir mitbekommen, was für Schlagzeilen diese hervorgerufen hat.

Die Feier, die übrigens, anders als viele Medien behaupten, keine „Abifeier“ oder „Feier zum Abitur“ war, hat nichts mit dem Gymnasium Corvinianum direkt zu tun, sondern wird nur lediglich von den Schüler*innen des Abiturjahrgangs geplant und durchgeführt. 

Basiert auf Erfahrungswerten, angepasst an die erhöhte Erwartung da man fast zwei Jahre lang keine Partys mehr hatte, haben wir 300-350 Gäste erwartet. Letztendlich haben sich ca. 640 Leute ein Ticket gekauft, wobei man beachten muss, dass vor dem Eingang des Jäger-Corps noch ca. 60 Leute aufgehalten haben, ohne einzutreten und ein Ticket zu kaufen. So kommt man auf ungefähr 700 Teilnehmende, viel mehr als wir erwartet hatten.

Das wäre alles aber kein Problem gewesen, außer dass schon früh der Alkohol aus war. Das eigentliche Problem lag bei der Security, die sich anstatt ihrer Verantwortung bewusst ihre Aufgaben zu erfüllen, lieber selbst alkoholisiert haben.

Die diversen Anlässe zu den Anzeigen waren alle außerhalb der Halle und damit für unspersönlich praktisch außerhalb der Verantwortung. Die Security, die dort hätte eigentlich eingreifen sollen, hat auch hier ihre Aufgabe nicht wahrgenommen.

Neben dem Polizeieinsatz wurde noch der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen alarmiert, da ein Corvi-Schüler zu stark alkoholisiert war. Wir sind nach den Aufräumarbeiten zur Polizeidienstelle Northeim gefahren und haben uns entschuldigt und der verletzen Polizistin gute Besserung gewünscht.

„Was mich am meisten entsetzt sind die ganzen negativen Kommentare, vor allem im Internet. Da wird von einer Verrohung und Verdummung der Jugend gesprochen, von den Folgen einer angeblich antiautoritären Erziehung und davon, dass es früher nicht so gewesen sei. Ich habe eine Bitte: Wenn ihr euch nicht über das Thema ausgiebig informiert habt, dann gebt eure Meinung dazu nicht ab. Die Behauptung, dass Schüler*innen anderer Schulen nicht so gewalttätig seien, ergibt keinen Sinn, da es eine öffentliche Veranstaltung war, und der Großteil der Gäste, vor allem die Pöbelnden, nicht vom Corvinianum waren. Die Baby Boomer, die behauptet, dass es zu ihren Zeiten nicht dazu gekommen wäre, lügen schlicht und einfach, wenn man den Geschichten der Alten glaubt.“, so der Jahrgangssprecher Hedi Mohammed. 

Trotz der Negativpresse war die diesjährige Corviparty durchaus erfolgreich.

Im Namen des Abi-Jahrgangs des Gymnasium Corvinianum, Hedi Mohammed und Gesa Sperlich als Jahrgangssprecher Maxi Hirr, Jana Schulz, Johanna Fischer und Julian Kwasny als Organisatoren.“

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