Es war ein emotionaler Abschied: Rund 530 Mitglieder von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk, Polizei sowie Wegbegleiter aus Politik und Gesellschaft haben Manfred Voß am Samstagabend verabschiedet. Mehr als 30 Jahre Führungsverantwortung in der Feuerwehr wurden mit einem Großen Zapfenstreich auf dem Scharnhorstplatz in Northeim gewürdigt.

Seit 1968 in der Freiwilligen Feuerwehr

Als stellvertretender Kreisbrandmeister und Abschnittsbrandmeister für den Brandabschnitt Ost hat der Northeimer viele Jahre mit an der Spitze der Feuerwehren gestanden – und das in diversen Funktionen, wie Kreisbrandmeister Marko de Klein in seiner Laudatio betonte. Manfred Voß wurde 1956 in Lauenberg geboren und ist auf dem elterlichen landwirtschaftlichen Hof in der Wieterstraße aufgewachsen. Bereits im Alter von zwölf Jahren kam Voß zur Feuerwehr – er ist 1968 in die Jugendfeuerwehr in Northeim eingetreten. Die Ausbildung junger Einsatzkräfte wurde zu seinem Steckenpferd. „Fragen des Abschnittsleiters bei Lehrgangsabnahmen und insbesondere beim Atemschutz-Geräteträgerlehrgang eilen deinem Ruf voraus“, betonte Kreisbrandmeister de Klein mit einem Augenzwinkern.

Führungsverantwortung

Bereits früh übernahm Manfred Voß Führungsverantwortung. Mit nur 30 Jahren übernahm er die Funktion des Ortsbrandmeisters der Freiwilligen Feuerwehr Northeim und hatte dieses Amt sieben Jahre inne. Ebenfalls in diesen Zeitraum fällt seine Funktion des stellvertretenden Stadtbrandmeisters von 1989 bis 1994. Den Start in das Amt des Abschnittsbrandmeisters ermöglichten die Feuerwehren Voß dann im Februar 1994. Bis Juni 2023 hatte er dieses Amt fast 30 Jahre inne. „Drei Kreisbrandmeistern hast du immer loyal zur Seite gestanden und insbesondere die Schnittstelle in deinen Abschnitt gebildet. Die Wiederwahlen sind Ausdruck dieses entgegengebrachten Vertrauens und Ausdruck des großen Rückhalts, auf den du dich immer verlassen konntest“, sagte Marko de Klein. Seit dem 15. Juni 2010 hatte Manfred Voß zudem das Amt des stellvertretenden Kreisbrandmeisters inne. Ein derartiges Engagement bezeichnete Marko de Klein aus herausragend und „keineswegs eine Selbstverständlichkeit“. „Du hast dir den Respekt und die Anerkennung der gesamten Einsatzkräfte aus deiner Ortsfeuerwehr, deinem Brandabschnitt und aus dem Landkreis Northeim erarbeitet. Dein Wort hat Gewicht, weil du es immer wieder überzeugend, manchmal auch mit Bauern-Schläue, in die Tat umgesetzt hast.“

Gold am Bande

Für dieses herausragende Engagement hat Kamerad Voß am Abend das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande des Landes Niedersachsen verliehen bekommen. „Der Antrag beim Land ging durch wie geschnitten Brot“, sagte Regierungsbrandmeister Henning Thörel, der diese besondere Auszeichnung verleihen konnte. Das spreche für das besondere Engagement des Kameraden Voß, das man auch im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport wahrnehme. Von den Feuerwehren aus dem Brandabschnitt Ost sowie Wehren und Führungskräften aus dem gesamten Landkreis bekam Manfred Voß einen Reisegutschein sowie von der Kreisfeuerwehr ein historisches, aufgearbeitetes Strahlrohr aus dem Fundus der Feuerwehrtechnischen Zentralen überreicht. „Kreistag und Kreisverwaltung hatten nie überhaupt einen Zweifel, dich in deiner Funktion als Ehrenbeamter des Landkreises zu bestätigen“, sagte der stellvertretende Landrat Dr. Christian Eberl. „Die Kreisfeuerwehr verliert einen sehr geschätzten und hoch anerkannten Kameraden.“

Novum: Großer zapfenstreich

Der anschließende Große Zapfenstreich bildete am Samstagabend den festlichen Abschluss. Musik gab es vom Feuerwehr-Regionsorchesters Hannover unter der Leitung von Rüdiger Finze sowie vom Spielmannszug „Rot-Weiß“ Nörten-Hardenberg unter der Leitung von Dirk Zimmermann. Die Leitung des Großen Zapfenstreichs inklusive Proben hat Rouven Goldberg, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Northeim, übernommen.

Fotos: Leon Hänel Kreisfeuerwehr

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