Deutschland testet erneut seine Alarmsysteme, so auch im Landkreis Northeim. Am Donnerstag, 14. September, sollen um 11 Uhr zum bundesweiten Warntag erneut sämtliche Sirenen, Smartphones via Cell Broadcast und Warnapps im Kreisgebiet auslösen. Es ist der mittlerweile dritte Test.
Das ist der Warntag
Der bundesweite Warntag ist eine gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen. Er soll in Deutschland zukünftig immer am zweiten Donnerstag im September durchgeführt werden. Ziel ist es, die Bevölkerung über das richtige Verhalten im Notfall aufzuklären, beispielsweise bei einer Unwetterkatastrophe oder einem gravierenden Zwischenfall in einem Industriebetrieb. „Unsere Bürgerinnen und Bürger sollen wissen, was im Notfall zu tun ist. Dafür braucht es Routine beim richtigen Umgang mit Warnmeldungen und Sirenensignalen. Der Warntag ist ein wichtiges Element, welches den Umgang trainiert und das Wissen festigt“, sagt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.
Neue Notfallpunkte im Kreis Northeim
Im Landkreis Northeim werde kontinuierlich an der Bevölkerungswarnung und dem Bevölkerungsschutz gearbeitet, heißt es aus dem Kreishaus. So sei seit dem vorherigen Warntag im Jahr 2022 beispielsweise Notfall-Anlauf-Punkte (NAPs) im gesamten Kreisgebiet eingerichtet worden. „Mit der Einrichtung der NAPs und der flächendeckenden Verteilung der entsprechenden Informationsflyer haben wir gemeinsam mit den Kommunen einen großen Schritt hin zu noch mehr Sicherheit im Landkreis Northeim gemacht“, betont die Landrätin.
Feuerwehr telefoniert im All
Um bei einem möglichen Notfall dem Katastrophenschutzstab des Landkreises Northeim ein umfassendes Bild zur Entscheidungshilfe zur Verfügung stellen zu können, wurde zudem in Kommunikationstechnik für Satellit und Mobilfunk, unabhängige Stromversorgung und Bildübertragungstechnik investiert. „Um im Großschadensfall effizient Informationen bündeln, auswerten und weitergeben zu können, arbeiten wir in solchen Lagen künftig im Schulterschluss mit dem Presseteam der Kreisverwaltung zusammen“, erklärt Konstantin Mennecke, Leiter der Fachgruppe für Öffentlichkeitsarbeit und Bevölkerungswarnung der Kreisfeuerwehr.
Fünf Fragen und Antworten zum Warntag 2023
1. Was passiert am Donnerstag?
Um 11 Uhr lösen, zentral gesteuert durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, bundesweit sämtliche Sirenen und Warn-Apps, etwa NINA oder auch BIWAPP, aus. Ebenso gibt es eine Warnmeldung via Cell Broadcast. Gegen 11.45 Uhr erfolgt die Entwarnung via Sirene und Warn-Apps. Eine Entwarnung via Cell Broadcast gibt es nicht.
2. Welche Sirenensignale werden zu hören sein?
Das Sirenensignal „Warnung der Bevölkerung“, ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton, leitet den Warntag ein. Das Signal „Entwarnung“ ist ein einminütiger Dauerton. Via Cell Broadcast ist ein eindringlicher Warnton zu hören. Das gilt auch für lautlos geschaltete Smartphones.
3. Ist es notwendig, sich auf den Warntag vorzubereiten?
Nein, eine spezielle Vorbereitung für den Warntag benötigt es nicht. Idealerweise prüfen Sie aber vorab, ob Sie die Warnapp „NINA“ des Bundes installiert haben. Über diese App informiert auch der Landkreis bei Störungen in der Energieversorgung, besonderen Unwettergefahren oder etwa einer starken Rauchentwicklung durch einen Großbrand. Wenn Sie Angehörige, insbesondere auch ältere Mitmenschen über den bevorstehenden Warntag informieren, tragen Sie zusätzlich zu einem erfolgreichen Test der Warnsysteme bei.
4. Kann nur der Bund via Cell Broadcast warnen?
Nein, auch der Landkreis Northeim als Untere Katastrophenschutzbehörde kann den Dienst nutzen und die Bevölkerung zielgerichtet, also in einem festgelegten Umkreis um den Ereignisort, warnen. Dazu haben wir sowohl die Wetterentwicklung als auch das Einsatzgeschehen rund um die Uhr im Blick.
5. Arbeitet der Landkreis weiter an der Warnung der Bevölkerung?
Ja, kontinuierlich. Das Thema Bevölkerungswarnung, die dafür erforderliche redundante Kommunikation, weitere mobile Sirenen und das Vermitteln von Wissen in diesem Themenbereich sind nur einige Aspekte, an denen aktuell weiter gearbeitet wird.