Nach der Hilfsaktion aus Volpriehausen für die Ukraine aus der vergangenen Woche (hier nachzulesen), ist das Hilfsprojekt mittlerweile deutlich gewachsen. Drei Busse aus Uslar sind mittlerweile auf dem Weg zurück nach Deutschland, voll mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Die Zahl der Menschen, die im Landkreis Northeim unterkommen, ändert sich derzeit stündlich, berichtet Jens Ewers.

Drei Busse

Ewers war zusammen mit Henrik Schwarz vom Hotel am Rothenberg in Volpriehausen vergangene Woche mit einem Doppeldeckerbus an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren. Im Gepäck hatten sie Hilfsgüter, zurücknahmen sie flüchtende Menschen aus der Ukraine. Inzwischen ist die Familie Schwarz mit drei Bussen in der Region unterwegs. Mit insgesamt 159 Menschen an Board treten sie derzeit die Heimreise an. In der Heimat bereiten sich die Kreisverwaltung und Helfer auf die Ankunft vor. Doch der Kontakt zu den Bussen bricht immer wieder ab, die Kommunikation ist schwierig. Fehler passieren.

Keine Waisenkinder

Deshalb hieß es zunächst auch, dass sich 140 Weisenkinder in den Bussen befinden. Das stimmt allerdings nicht, sagt Jens Ewers im Gespräch mit Northeim-jetzt.de. „Durch die unbedachte Weitergabe der Information, dass die Fahrer der Busse in einem „Waisenhaus“ übernachtet hatten, wurde geschlussfolgert, dass es sich bei den hier ankommenden Personen um Kinder ohne Betreuungspersonen handelt“, berichtet Ewers. In Deutschland setzen Stadt, Land und Landkreis alle Hebel in Bewegung, um die Kinder unterzubringen.

Erleichterung und unklare Lage

Laut Ewers habe sich erst im letzten Moment aufklären lasse, dass es sich eigentlich um Mütter mit ihren Kindern handelte. „Dies führte einerseits zu Erleichterung und Entspannung bei den Organisatoren, andererseits wurde bereits viel an Personalkapazitäten und Energie in das Finden von Lösungen investiert.“ Zudem wurden vorab Listen angefertigt mit Informationen dazu, welche Flüchtende zu Beispiel bei Freunden unterkommen oder noch nicht wissen, wohin es für sie geht. „Diese Listet ändert sich allerdings stündlich, da es teilweise durch die Sprachbarrieren zu Missverständnissen kommt und zum anderen die Menschen an Bord der Busse eine unglaubliche Tortour hinter sich haben. Sie werden eigentlich erst jetzt, nach etlichen Stunden Schlaf im sicheren Bus, wieder soweit fit, dass sie sich selbst entscheiden können, wie es für sie weitergeht.“

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Ein Buss steckt fest

Einer der Busse wird mit 45 Menschen den Landkreis Göttingen ansteuern. Die übrigen 114 sind auf dem Weg nach Volpriehausen. „Es klärt sich jetzt noch, ob davon einige vorher aussteigen. Das wissen wir noch nicht genau“, sagt Ewers. Bei 37 sei zudem nicht klar, wohin sie können. „Alle anderen wissen in etwa schon, wo sie hinwollen.“ In diesen Fällen kümmert sich der Landkreis Northeim um den Aufenthalt und die Unterbringung. Derzeit steckt einer der Busse allerdings seit Stunden an der Grenze zu Ungarn fest. Auch der Kontakt sei schwierig.

Behörden blitzschnell

Überhaupt zeigen sich Helfer und Behörden engagiert, sagt Ewers. „Damit so schnell diese Anzahl von Fahrzeugen bereitstehen konnte, hat der Landkreis Northeim sogar am Samstag ermöglicht, außerhalb der regulären Öffnungszeiten einen Bus zuzulassen.“ Vor Ort in Volpriehausen sind die Helfer begeistert von der Unterstützung durch Behörden und Hilfskräfte. „Wir sehen, wie gut diese Strukturen funktionieren und die Verantwortlichen auf schnellen Wegen die Probleme angehen. Unsere politischen Entscheider haben bewiesen, dass sie auf die bevorstehenden Situationen mit den eintreffenden Flüchtigen gut vorbereitet sind. Das gibt ein gutes Gefühl. Wir bedauern zutiefst, dass durch dieses Mißverständnis Hilfskräfte alarmiert wurden, obwohl sie hier nicht benötigt werden.“

Das Titelfoto zeigt Jens Ewers (links) und die Familie Schwarz im Landhotel am Rothenburg. Hier ist die organisatorische Schaltzentrale für die Hilfsaktion.

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