Was bisher eine Wohnung im Mehrfamilienhaus am Nordring war, ist nun das neue Quartiersbüro der Caritas. Der Nachbarschafts-Treffpunkt wird am 2. September offiziell eröffnet. Doch schon jetzt nehmen Menschen zwischen Bahn und Rhume das Angebot dort wahr. Mit einer von der Kreis-Sparkasse Northeim finanzierten Küche ist auch das letzte Stück fertiggestellt.

Ein Quartier für das Viertel

Nordring 9, Erdgeschoss. Die letzten Tropfen heißes Wasser tropfen durch die Kaffeemaschine und scheppern röhrend aus der Küche. Drei Zimmer, Küche, Bad. Noch flitzen Maler durch den Flur, nur der Caritas-rote Sonnenschirm auf dem Balkon der Eckwohnung deutet darauf hin, dass hier nicht Familie Müller wohnt, sondern eine ganze Nachbarschaft zusammenkommt. Die Caritas hat dank Förderung ein Quartiersbüro im Norden der Stadt errichtet. Es soll Anlaufpunkt sein für die Menschen zwischen Bahn und Rhumedamm, vom Rücking entlang des Schuhwalls bis zur Berliner Allee. Beratung, Betreuung und aktive Angebote will die Stelle bieten. Wenn sie am 2. September im Rahmen eines Tages der offenen Tür auch offiziell die Haustür öffnet, ist auch das letzte räumliche Bauteil fertig: die Küche.

Support für das Quartier

Jener Ort, findet Ralf Regenhardt von der Caritas, an dem in Wahrheit doch immer die wichtigsten Gespräche stattfinden. Wohin sich jede gute Party irgendwann verlagert. Beim Essen wird gesprochen und geplant, gelacht und gedacht. Dass die Kreis-Sparkasse das Projekt unterstützt, indem sie die Küche bezahlt hat, findet er toll. „Es ist der ureigene Anspruch der Caritas, nah am Menschen zu sein. Da haben wir mit der Sparkasse natürlich eine Schnittmenge und sind sehr dankbar für die Unterstützung.“

Wie viele Menschen passen in die Küche? Zum Pressetermin haben wir es ausprobiert. (v.l.) Anna Holland, Ralf Regenhardt, Steffen Baltes, Holger Gatzenmeyer, Mathilde Henke und Nicole Begunov jedenfalls freuen sich „riesig“.

Ein Teil der Gemeinschaft

Es sei vor allem das „Herzblut, mit dem die Wohnung umgestaltet wurde, die mich begeistert“, ergänzt Steffen Baltes von der KSN. „Wir fühlen uns als Sparkasse verbunden und sind eben auch Teil dieser Gemeinschaft. Das wollen wir auch mit unserer Unterstützung ausdrücken.“ Rund 1.600 Euro hat die KSN für die Küche beigesteuert. Wie aktiv die bereits genutzt wird, wissen Anna Holland, Projektmanagerin des Quartiersprojekt Northeim und Mitarbeiterin Nicole Begunov.

Teil der Nachbarschaft

Mit einem „knallroten und lauten“ Bollerwagen waren sie bereits durch das Quartier gereist, haben Anwohner angesprochen und erste Beziehungen geknüpft. „Der Zuspruch ist jetzt schon groß“, freut sich Anna Holland. Unter anderem gibt es eine Bastelkursus, der schon jetzt sprichwörtlich aus allen Nähten platzt. Hinzu kommen Beratungsangeboten und Angebote zur Teilhabe und Partizipation. „Wir arbeiten aktiv gegen die Anonymität“, erklären die beiden Frauen. Mit dem Büro haben sie nun ein wichtiges Werkzeug und eine direkte Anlaufstelle mit Klingel, Briefkasten – und eben einer Küche.

Tag der offenen Tür

Wer möchte, kann sich das Büro, die Küche, vor allem aber das Projekt am Tag der offenen Tür am 2. September genauer ansehen. Ab 11 Uhr wird erklärt und gezeigt, geplaudert und erzählt. Unter anderem soll bei Snacks und Getränken auch der Name des Quartiers vorgestellt werden. Auch Besuchende aus anderen Stadtteilen seien mehr als willkommen. Allerdings ist der Weg ohne eine neue Rhumebrücke dann etwas länger.

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