Retten, Löschen, Bergen, Schützen – die klassischen Aufgaben der Feuerwehr. Doch regelmäßig werden die Spezialisten auch dann gerufen, wenn vermisste Personen gesucht werden. Die Kreisfeuerwehr des Landkreises Northeim unterstützt die Ortsfeuerwehren dabei unter anderem mit der Technischen Einsatzleitung, dem Kreisbrandmeister und Spezial-Drohnen mit Wärmebildkamera. Zuletzt auch bei einer Personensuche in Wahmbeck bei Bodenfelde – mit Erfolg!
Besondere und schwierige Einsätze
Diese Einsätze sind für die Feuerwehren trotzdem immer etwas besonderes, und vor allem emotional, wie mir die Kreisfeuerwehr jetzt erzählt. „Bei vermissten Personen befinden wir uns immer in einer Situation, in denen ein geliebter Mensch aus seinem Umfeld verschwunden ist – und ebenso schmerzlich vermisst wird“, beschreibt Pressesprecher Konstantin Mennecke.
In Wahmbeck war dies ein 83-jähriger Mann, der nicht mehr nach Hause zurückkehrte. Sofort machten sich die Angehörigen auf die Suche, die Polizei schickte eine Vermisstenmeldung heraus und die Rettungskräfte wurden alarmiert. Gesucht wurde ein Mann, etwa 1,78m groß und 95 Kilo schwer, mit gebückter Haltung und Rollator. An zwei Tagen suchten die Einsatzkräfte das riesige Areal ab. Mit Hunden der Johanniter, Drohnen und vielen Augenpaaren. Doch am ersten Tag: nichts. Keine Spur. „Wer sich vorstellt, dass sein Mann, Vater oder Opa spurlos verschwindet und auch über Nacht nicht gefunden werden kann, der kann nur erahnen, wie belastend diese Situation für die Angehörigen ist.“
Viel Arbeit, viel Einsatz
Auch ein Hubschrauber der Polizei war im Einsatz, die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft suchten mit einem Boot und am zweiten Tag setzten die Feuerwehr sogar eine zweite Drohne ein. Also alles, was die moderne Rettungstechnik zu bieten hat – und alles, was moderne Rettungsorganisationen auch menschlich zu bieten haben. „Und aus genau diesem Grund ist auch für uns Rettungskräfte dies eine besondere Situation: wir sind organisationsübergreifend tätig, um Menschen zu helfen. In diesem konkreten Fall um, im Kampf gegen die Zeit, die vermisste Person rechtzeitig zu finden. Das lässt uns nicht kalt.“
Am Freitagmittag meldeten die Retter dann schließlich Erfolg. Kein Rettungshubschrauber, keine Wärmebildkamera fand den Senior, sondern die Entscheidung der Feuerwehr und der Johanniter, noch einmal querfeldein zu fahren und an einer Stelle genau hinzuschauen. Schließlich fanden sie den Mann, nur wenige Kilometer vom Wahmbecker Ortskern entfernt an einem Waldrand. Erschöpft, aber wohlauf. „Die Erleichterung darüber, und das ist sicher nicht übertrieben, dass der Senior lebend und trotz der in der Nacht frostigen Temperaturen in einem verhältnismäßig guten Zustand gerettet werden konnte, war bei allen Beteiligten riesengroß.“
Am Ende war es eine Teamleistung mit Happy End. „Dieser Moment, der Erfolg der Teamarbeit, steht exemplarisch für das, was unsere Arbeit so besonders macht. Er steht unseren Antrieb, uns für unsere Gesellschaft einzusetzen und zu helfen.“