Es wird kein weiteres Public Viewing zur Fußball-EM auf dem Münsterplatz geben. Das teilt der Veranstalter nun mit. Als Grund werden Bedenken bei der Sicherheit angegeben. Bei der jüngsten Veranstaltung kam es zu einem Vorfall mit zwei Besuchern, die Polizei musste einschreiten.

Das war passiert

Laut Polizei kam es im Anschluss an das Spiel auf dem Münsterplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern. Ein 36-Jähriger und 27-jähriger Mann aus Northeim schlugen dabei aufeinander ein, wurden verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Die Männer standen bereits in „langwierige Streitigkeit“, heißt es in dem Polizeibericht. Laut einer Polizeisprecherin war es aber kein besonders schwerer Vorfall. „Wir ermitteln in diesem Fall in einer einfachen Körperverletzung.“

Viele Besucher

Besucht wurde die Veranstaltung laut Veranstaltung von rund 1.200 Gästen. „Wir hatten viel Freude daran, dieses Event für die Northeimer Fußballfans zu organisieren und die gemeinschaftliche Begeisterung für das Spiel zu erleben“, heißt es von Organisator Daniel Rupp in einer Pressemitteilung. Doch der Zwischenfall hat Folgen. „Unser Sicherheitsdienst reagierte professionell und schnell. Dennoch war die Gefahrenlage für unsere ehrenamtlichen Helfer sowie die Veranstaltungsleitung in diesem Moment zu hoch“, bewertet Rupp. Und weiter: „Das persönliche Risiko für unsere Helfer war zu groß, da sie sich aktiv bedroht fühlten. Dieser Vorfall hat die Gewaltbereitschaft einiger Personen unterstrichen, und wir können nicht ausschließen, dass solche Situationen erneut auftreten.“

Veranstalter schlägt Angebot aus

Nach Gesprächen mit der Stadt habe man sich nun dazu entschieden, keine weitere Veranstaltung dieser Art durchzuführen. „Wir als Veranstalter haben uns nach sorgfältiger Abwägung aller Faktoren und der Erläuterung unserer Beweggründe gegenüber den städtischen Behörden dazu entschlossen, weitere Veranstaltungen in diesem Format in diesem Jahr nicht mehr durchzuführen“, heißt es dazu in einer Stellungnahme. „Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, sondern basiert auf einer umfassenden Bewertung der Sicherheit und des Wohlbefindens aller Beteiligten.“

Da war die Laune noch gut. Deutschland startet erfolgreich ins Turnier, die Menschen in Northeim feiern mit.

Bürgermeister Simon Hartmann habe noch versucht, zu vermitteln, heißt es in der mit der Stadt abgestimmten Mitteilung. Der Verwaltungschef zeigt sich von der Konsequenz überrascht und findet es schade, dass es vorerst kein Public Viewing mehr geben wird. Unter anderem wurde angeboten, die Polizeipräsenz zu erhöhen und „die Sicherheitsvorkehrungen kurzfristig zu verstärken und bei der Durchführung der Veranstaltung auch personell zu unterstützen“. Nun trotzdem die Absage. „Trotz dieser wertvollen Angebote fühlt sich das Team nach dem Vorfall nicht in der Lage, ein solch hohes persönliches Risiko erneut einzugehen, insbesondere im Rahmen eines ehrenamtlichen Engagements“, heißt es in der Mitteilung.

Ein Zeichen setzen

Veranstalter Rupp bedauere, „dass wir den zahlreichen Fußballfans in Northeim keine weiteren Public Viewings bieten können.“ Man wolle sich aber in Zukunft erneut zusammensetzen. „Wir sind entschlossen, Wege zu finden, um die Gemeinschaft wieder zusammenzubringen und ähnliche Events in einer sichereren Umgebung zu ermöglichen.“

 

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