Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig wurden am Donnerstagmorgen unter anderem in Northeim an der Göttinger Straße Räume an einem Corona-Testzentrum durchsucht. Es besteht der Verdacht der Falschangabe. Zur Stunde sichern die Beamten Beweismittel.
Polizeieinsatz in Northeim
Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sich zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich äußern. Am Morgen rückten in Northeim mehrere Beamte der Polizei im Bereich der Göttinger Straße an. Laut Zeugen verhielten sich die Kräfte leise, inzwischen werden vor Ort offenbar Beweismittel gesichert.
Das sagt die Staatsanwaltschaft
Laut Erstem Staatsanwalt Hans Christian Wolters stehe die Durchsuchung im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen insgesamt sechs Beschuldigte, die im Rahmen des Betriebes von Corona-Testzentren in Northeim, Bad Gandersheim und Einbeck Falschangaben gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) zur Anzahl der getesteten Personen gemacht haben sollen.
Vorwurf: Corona-Testzahlen stimmen nicht
Laut Wolters sei es den Beschuldigten darum gegangen, für monatliche Abrechnungen von der KVN Geldsummen zu erhalten, die tatsächlich nicht eingefordert hätten werden dürfen, da in Wahrheit weniger Personen getestet wurden als angegeben. Im Rahmen der Durchsuchung wurden laut Staatsanwaltschaft Datenträger, „die über das Vorstellungsbild der Beschuldigten Aufschluss geben“, sichergestellt.
Fünfmal wird Geld festgesetzt
Gegen fünf der sechs Beschuldigten wurden nun auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig durch das Amtsgericht Braunschweig Vermögensarrestbeschlüsse erlassen. Dabei wird den Verdächtigten vorläufig den Zugriff auf Vermögenswerte entzogen, zum Beispiel durch die Sperrung eines Kontos. Die Vermögensarrestbeschlüsse umfassen in diesem Fall eine Summe von 896.000 Euro, so Erster Staatsanwalt Wolters. Zum Nachmittag soll eine ausführliche Pressemitteilung folgen.