Geht es nach der Geschäftsführung der Landesgartenschau in Bad Gandersheim, soll dieses auf 2023 verschoben werden. Das wurde nun während einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates der Landesgartenschau Bad Gandersheim gGmbH deutlich gemacht. Grund sei die Corona-Lage und steigende Kosten. Eine Absage sei keine Option. Noch.
Durchführung wäre nicht möglich
Die Sitzung wurde vor allem als Warnung der Geschäftsführung verstanden. Diese machte deutlich, dass in der aktuellen Situation „die Durchführung der LAGA im nächsten Jahr nicht mehr seriös planbar sei“, heißt es in einer Mitteilung. Die beiden Geschäftsführer Ursula Stecker und Thomas Hellingrath hatten auf Corona bedingte Engpässe hingewiesen. Betroffen sei insbesondere die Materialbeschaffung und die Personalsituation bei einigen Dienstleistern.
Nach umfassender Prüfung verschiedener Szenarien sprach die Geschäftsführung daher die Empfehlung aus, die Veranstaltung auf das Jahr 2023 zu verschieben. Weitere Optionen waren die Durchführung zum ursprünglichen Datum, dann aber mit eingeschränktem Programm. Auch die Verlegung der Eröffnung um beispielsweise sechs Wochen, verbunden mit Verlängerung bis Ende Oktober oder die vollständige Absage.
Mehre Sitzungen notwendig
Am Dienstag informierte die Geschäftsführung in einer mehrstündigen Sitzung zunächst den Aufsichtsrat. Im direkten Anschluss fand eine weitere hybride Infoveranstaltung für die Mitglieder des Rats der Stadt Bad Gandersheim und des Kreistags statt.
Eine abschließende Entscheidung fällen aber die politischen Gremien nach öffentlicher Debatte in ihren nächsten regulären Sitzungen. Der Rat der Stadt Bad Gandersheim tagt am 16. Dezember, der Kreistag am Tag darauf. Im Anschluss wird die Gesellschafterversammlung der Landesgartenschau den Beschluss verabschieden.
Das sagen Bürgermeisterin und Landrätin
Gandersheims Bürgermeistern Franziska Schwarz will weiterhin das Beste rausholen: „Wir alle wollen eine LAGA präsentieren, die den bestmöglichen Effekt für die Stadt Bad Gandersheim, den Landkreis Northeim und die ganze Region Südniedersachsen erzielt! Nach Betrachtung aller potenziellen Szenarien ist eine umfassende Risikoabwägung erfolgt. Leitgedanke unserer Empfehlung ist es, eine LAGA ohne Abstriche zu realisieren. Auch wenn die Entscheidung nicht leichtfällt: Angesicht der völlig unklaren Entwicklung der Corona Pandemie in den nächsten Monaten ist die Verschiebung notwendig“.
Landrätin Astrid Klinker-Kittel nimmt die Warnung durch die Geschäftsführung ebenfalls ernst: „Unter den gegebenen Rahmenbedingungen lässt sich der Start der LAGA nicht mehr seriös zusichern. Die LAGA hat eine besondere Strahlkraft für unseren Landkreis und die Region Südniedersachsen, daher sollte sich der Landkreis Northeim mit der Stadt Bad Gandersheim solidarisch zeigen, auch im Hinblick auf die weitere Defizitabdeckung. Zahlreiche Städte und Gemeinden sowie Institutionen präsentieren sich auf der LAGA. Auch unsere Schulen wollen das Gelände gern als außerschulischen Lernort nutzen“.