Die Stadt Northeim und die Polizei haben in dieser Woche eine besondere Aufgabe übernommen: Sie begleiten Grundschulkinder auf ihrem Weg zur Schule am Sultmer. Hintergrund ist eine Baustelle an der Scharnhorststraße, die den regulären Halt der Schulbusse unmöglich macht. Doch neben der Baustellensituation rückt ein altbekanntes Problem in den Vordergrund: Das Verkehrschaos durch sogenannte Elterntaxis.

Gefahren durch chaotische Verkehrssituationen

Wenn Mütter und Väter ihre Kinder morgens und mittags mit dem Auto direkt bis vor den Schuleingang fahren, führt das regelmäßig zu riskanten Situationen. Gerade die engen Bereiche vor dem Schulhof am Sultmer sind zu Stoßzeiten überlastet. „Seit einigen Jahren beobachten wir, dass viele Eltern ihre Kinder bis vor die Schule bringen. Dadurch kommt es immer wieder zu gefährlichen Momenten für andere Kinder“, erklärt Mario Mirth vom Ordnungsamt. Auch die Polizei schlägt Alarm: „Durch die vielen Autos rund um die Schulen kommt es für die Schülerinnen und Schüler immer wieder zu vermeidbaren Gefahrensituationen“, warnt Simone Köhler, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizeiinspektion Northeim.

Schulanfänger besonders betroffen

Besonders die jüngsten Schulkinder sind laut Polizei überfordert mit dem morgendlichen Autogewimmel. Noch ungeübt im Straßenverkehr und schnell abgelenkt, sind sie den chaotischen Situationen oft nicht gewachsen. „Wir appellieren deshalb an die Eltern, Vorbild zu sein und ein paar Minuten mehr einzuplanen“, so Köhler. Ihr dringender Rat: Kinder nicht direkt vor der Schule aussteigen lassen und stattdessen gemeinsam sichere Schulwege üben.

Ordnungsamt und Polizei im Einsatz

Während die Bauarbeiten noch laufen, stehen Mitarbeitende des Ordnungsamts und der Polizei an der vielbefahrenen Einbecker Landstraße bereit, um die Querung für die Schulkinder sicherer zu machen. Diese Unterstützung ist zunächst bis Ende der Woche geplant, solange der Busverkehr eingeschränkt bleibt. Danach übernehmen wieder wie gewohnt die Lehrkräfte die Schulwegsicherung.

Ein Appell an alle Eltern

Die Northeimer Behörden machen deutlich: Nicht nur die aktuelle Baustelle erfordert besondere Aufmerksamkeit, sondern vor allem das Verhalten der Eltern selbst. Wer sein Kind aus Bequemlichkeit direkt vor der Schultür absetzt, gefährdet nicht nur andere, sondern auch das eigene. „Lassen Sie Ihr Kind laufen und üben Sie den Weg – das stärkt die Selbstständigkeit und erhöht die Sicherheit aller“, so die eindringliche Botschaft.

Foto: Stadt Northeim

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