Die Stadt Northeim sucht immer noch nach Lösungen für eine zukunftsfähige Innenstadt. Dazu fanden nun erneut Veranstaltungen mit Akteuren und Anliegern statt. Begleitet wird der Prozess seit November vom Fachbüro Stadt + Handel. Innenstadtmanagerin Jana-Cathérin Weselmann ist auf Nachfrage allerdings nicht mehr im Dienst, obwohl ihr Arbeitspapier noch bis Ende März gültig ist. Die Stelle wird neu ausgeschrieben, heißt es aus dem Rathaus. Bis dahin wird die Arbeit „auf mehrere Schultern innerhalb der Stadtverwaltung verteilt“.
Vorerst kein Innenstadt-Management
Das ist auch deshalb überraschend, weil Weselmann die Stelle erst Mitte 2022 übernommen hat und auch gegenüber den Akteuren aus der Innenstadt durchaus engagiert aufgetreten war. Erst beim Auftakt des Anstoßprozesses im November warb sie dafür, alle Beteiligte gemeinsam auf ein Ziel – eine zukunftsfähige Innenstadt – einzuschwören. Gerüchte, wonach sie nicht mehr für die Stadt tätig sei, kamen Anfang 2023 auf. Auf Nachfrage erklärt die Stadtverwaltung, dass der Arbeitsvertrag an die Förderung über das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ geknüpft war und Ende März ausgelaufen wäre. Verlängert wurde er offenbar nicht, „Sie befindet sich (…) nicht mehr im Dienst“, heißt es zur Personale Weselmann.
Stadt sucht Nachfolger
Denn im Stellenplan selbst ist der Posten des Innenstadtmanagements unbefristet hinterlegt. Auch deshalb befindet sie sich aktuell wieder in der Ausschreibung. Die „Aufgabenwahrnehmung wird derzeit auf mehrere Schultern innerhalb der Stadtverwaltung verteilt“. Auch deshalb läuft der Prozess nun weiter, der im Herbst 2022 gestartet wurde. Im Fokus stehen die Fragen, wie die Northeimer Innenstadt der Zukunft aussieht und wie Anlieger beteiligt werden können. Unter anderem gab es eine Impulsveranstaltung, ein Speed-Dating und einen Innenstadtspaziergang.
Northeim bis 2035
Ende Februar führte außerdem die erste „Perspektivenwerkstatt“ die Teilnehmenden auf eine „Visitor-Journey“ durch die Northeimer Innenstadt als Vision im Jahr 2035. Dabei schlüpften sie in die Rolle einer ausgewählten Person, die stellvertretend für eine bestimmte Zielgruppe steht. Die Ergebnisse dienten anschließend als Grundlage für das „Prototyping-Atelier“, das eine Woche später stattfand. Dabei wurden konkrete Projekte erarbeitet, die durch die Teilnehmenden in Eigenregie umgesetzt werden.
Eigentümer sollen ausprobieren
Diese kurzfristig umsetzbaren Prototypen sollen als Zeichen des Wandels beispielgebend für den Aufbruch der Northeimer Innenstadt inszeniert werden. Der nächste Schritt innerhalb des Beteiligungsprozesses soll eine Informationsveranstaltung sein, die sich explizit an Eigentümer von Immobilien richtet und Informationen für eine tragfähige Nutzung und Bewirtschaftung von Immobilien vermitteln soll.