Im Landkreis Northeim brodelt’s: Zwei der vier Notarztstandorte sollen wegfallen – weil die Krankenkassen ab 2025 nur noch zwei Standorte bezahlen wollen. Eigentlich sollte der Standort in Bad Gandersheim schon im Mai dichtmachen. Doch jetzt hat der Ausschuss für Brand- und Katastrophenschutz beschlossen: Erst mal bleibt alles, wie es ist – bis Mitte 2026. Der Kreistag muss am 4. April final darüber entscheiden.

Warum das Ganze?

Die Zahl der Notarzteinsätze sinkt. 2022 gab’s noch über 5.000 Einsätze, 2024 nur noch rund 4.100. Außerdem können gut ausgebildete Notfallsanitäter heute viele Aufgaben übernehmen, für die früher ein Arzt kommen musste. Und: Die Rettungswagen-Besatzungen sollen bald digital unterstützt werden – durch Telenotfallmedizin, also per Video zugeschaltete Ärzte.

Der Plan:

Die Kreisverwaltung will bis 2027 ein neues Konzept auf die Beine stellen: Weniger Standorte, dafür mehr Technik, mehr Verantwortung für Notfallsanitäter und extra Krankenwagen für nicht lebensbedrohliche Einsätze.

Der Streit:

Viele Politiker haben Bauchschmerzen mit der Idee. Sie fürchten, dass bei weniger Standorten die Hilfe im Notfall zu lange dauert. SPD-Mann Uwe Schwarz findet, die Sache gehe viel zu schnell und sorge für unnötige Panik. Außerdem sei die Technik im ländlichen Raum noch nicht so weit.

Die Lösung:

Die Politik bremst: Bis 2026 bleibt alles wie bisher. Der Landkreis zahlt die zwei Notarztstandorte, die die Kassen nicht mehr übernehmen – rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Bis dahin soll mit allen Beteiligten ein neues, zukunftsfestes Rettungskonzept erarbeitet werden.

Aber:

Wenn’s ums Geld geht, könnte es Streit geben. Die Landrätin warnt schon jetzt: Ohne Nachtragshaushalt wird’s wohl nicht gehen.

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